http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1993/0056
äußerlich sichtbaren Formen von Umweltverschmutzung (hier: der
Luft) keineswegs passiv verhielt. Interessanterweise tauchen beim ersten
„Skandal" in den 1880er Jahren große Ähnlichkeiten mit heutigen
Protest- und Beschwichtigungsritualen auf: Protestbriefe mit Unterschriftenlisten
der Anwohner - Verschleppung der Angelegenheit und
Beschwichtigungsversuche durch die Behörden - Erstellung wissenschaftlicher
Gutachten, die den Protest abwiegeln sollen - Verweis auf
wirtschaftliche Notwendigkeiten, Intervention der Behörden nach einem
nicht mehr abzustreitenden Gesetzesbruch seitens der betreffenden
Firma.
Unser drittes Treffen führte uns am 14. November ins Freiburger Naturkundemuseum
zur Ausstellung „Befreiungen - Aus der Umweltgeschichte
am südlichen Oberrhein". Mitarbeiter/innen des Arbeitskreises Regionalgeschichte
Freiburg e. V, überwiegend Geschichtsstudenten, haben diese
Schau in ehrenamtlicher Arbeit zusammengestellt. Dr. Peter Fässler, ein
Mitarbeiter des Freiburger Stadtarchivs, führte uns durch die Ausstellung.
War früher wirklich alles besser? Diese Aussage hinterfragten die Ausstellungsmacher
/innen, indem sie das historische Spannungsverhältnis zwischen
dem Menschen und der Natur in Vitrinen, an Tafeln und Inszenierungen
darstellten.
Die Schau teilte sich in sechs thematische Schwerpunkte, u. a. „Stadt und
Verkehr", „Abwasser und Müll". Ein Katalog wird der Arbeitskreis Regionalgeschichte
noch nachliefern.
Abschließend diskutierten wir mit Dr. Fäßler über Stärken und Schwächen
des Ausstellungskonzeptes.
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