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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 92
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Wohnungsbaugesellschaft Kehl angemietet, nach den Wünschen des Landratsamts
für Wohnheimzwecke entsprechend hergerichtet und an dieses für
mehrere Jahre weitervermietet worden. Dank freundlichem Entgegenkommen
und unbürokratischem Engagement der Verantwortlichen der Stadt
Kehl und der Kehler Wohnbau ist dieses große Projekt gut und zügig fertiggestellt
worden. Im darauffolgenden Mai wurde schließlich das bislang
letzte und kleinste, einer Bank gehörende Objekt in Lautenbach, Hinter
Winterbach mit rd. 60 Plätzen angemietet.

Wer dachte, nach Erstellung der vielen neuen Wohnheimplätze, mittlerweile
insgesamt über 2 100 und damit die höchste Anzahl im Land, eine gewisse
Beruhigung in die Unterbringungssituation zu bekommen, sah sich
schon bald getäuscht. Da die monatlichen Zuweisungen im Frühjahr 1992
auf rd. 100 abgefallen waren, reichten diese bei weitem nicht aus, die neugeschaffenen
Heimplätze unverzüglich und vollständig zu belegen. Infolgedessen
wurden Umverlegungen aus den noch bestehenden Ausweichquartieren
vorgenommen. Diese waren aus Gründen einer effektiven verwaltungsmäßigen
und sozialen Betreuung und nicht zuletzt aus Kostengründen
erforderlich, wollte man neben den anteiligen Miet- und Personalkosten
für jeden unbelegten Heimplatz nicht noch weiterhin die Unterbringungskosten
für den tatsächlich belegten Platz im Ausweichquartier bezahlen
. Der weitaus größte Teil der Betroffenen kam den Umsetzungsbitten
der Eingliederungsbehörde, wenn auch teilweise nur sehr zögerlich, nach.
Ein kleinerer Teil jedoch bestand beharrlich auf die Beibehaltung des bisherigen
Quartiers. Einige beriefen sich auf Arbeitsaufnahme oder Aussicht
auf baldige Wohnung am Ort, andere auf schulpflichtige Kinder. Sie wurden
dabei unterstützt von Arbeitgebern, Lehrern und nicht zuletzt den Wirten
. So hatte nun die Eingliederungsbehörde jeden Einzelfall genau zu
überprüfen. War die Argumentation glaubhaft und schlüssig, wurde im
Rahmen einer Härteregelung ein befristetes Verbleiben zugelassen.

Ende Dezember 1992 hatten die Aussiedler-Neuzuweisungen des abgelaufenen
Jahres die Vorjahreszahl erreicht; der Unterbringungsbestand reduzierte
sich auf knapp 2 100, davon nur noch rd. 30 in Ausweichquartieren.
Der dortige Tagessatz konnte auf 15,- DM/Person abgesenkt werden.

Im April 1993 befinden sich noch knapp 2000 Aussiedler in den staatlichen
Unterkünften des Ortenaukreises. Die Neuzugänge von rd. 80 pro
Monat halten sich in etwa die Waage mit den Abmeldungen. Kürzlich hat
der letzte Übersiedler aus der ehemaligen DDR seine Unterkunft verlassen.
Seit Monatsanfang ist kein einziges Ausweichquartier mehr belegt. Infolge
der langen Dichtbelegungszeiten mußten viele Betriebe nach Vertragsende
von Grund auf renoviert werden. In den Heimen ist allmählich etwas Platz

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