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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 104
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nicht nachstehen21. Esus wurde auch mit Mars, vor allem mit Merkur verglichen
. Die früheren Menschenopfer sind abgelöst worden durch Tieropfer
oder Weihegaben in der Spätzeit. Er ist Gott der Naturreichtümer und
der Totenwelt. Sein Symbol ist das einfache oder doppelte Mistelblatt, das
auch als Ornament erscheint22.

Vom elsässischen Donon stammen zwei Reliefdarstellungen des nackten
jugendlichen Esus mit dem Geldbeutel aus dem 3. Jahrhundert (Mus.
Straßburg). Ihm wird als Symbol das Füllhorn auf der Legionärs-Beinschiene
im Hagenauer Museum zugewiesen23. Es hat sich der alte grausame
Gott zu einem Reichtumsspender verjüngt.

Merkurrelief von der Wasenburg bei
Niederbronn, Fund 1968/69 (Archäol.
Mus. Niederbronn)

Inschrift:. . RCVRIO AEDEM ....VIS
ORNAMENTIS

Merkur und Rosmerta

In seinen Kommentaren zum Gallischen
Krieg nennt Cäsar Merkur den
keltischen Hauptgott. Er wird verehrt
als Erfinder der Künste, als schützender
Geleiter auf Wegen und
Straßen und größter Förderer von
Gewinn und Handel und nach antiker
Tradition als Gott der Kaufleute,
flinker Götterbote, geschickter
Schelm und auch als Gott der Diebe.

Er wurde ganz besonders häufig angerufen
und dargestellt. 350 Bilddarstellungen
und Reste von Merkurtempeln
im alten Gallien sind
bekannt und fast 450 Inschriften24.
Allein im Elsaß sind es 42 Weihinschriften
und 50 Reliefbilder25,
dazu kommen in der Schweiz 21
Inschriften26.

Er wird dargestellt nach griechischrömischem
Vorbild mit dem Flügelhut
(Petasos), dem Geldbeutel, dem
Schlangenstab (Caduceus), der ursprünglich
Heroldsstab (Kerykeion)
des Götterboten Hermes war, den
Flügelschuhen, dem kurzen, über

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