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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 111
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Stuttgart und Öhringen). Mehrere Inschriften wurden in Baden-Baden gefunden
, ein Steinrelief im Vicus des Kastells Wimpfen.

Neben der Darstellung einer stehenden Minerva aus Niederbronn gibt es
im Elsaß eine seltene sitzende Göttin, von einem Hahn begleitet, dargestellt
in einer Nische auf einem Weiherelief aus Bischtroff (Mus. Straßburg
). In einer Dreiergruppe erscheint Minerva mit Merkur und Apollo auf
Weihesteinen aus Lauterburg, Stettfeld und Conweiler (Mus. Straßburg,
Karlsruhe, Stuttgart). Vierergruppen bilden in der Regel Minerva mit Juno
und zwei Göttern, fast immer Merkur mit Apollo oder mit Herkules, stehend
im Relief dargestellt auf den vier Seiten der Sockelsteine von Jupitergigantensäulen
wie in Au am Rhein und Berwangen (Mus. Karlsruhe),
Maulbronn (Mus. Stuttgart) und Ladenburg. Unter den Straßburger Viergöttersteinen
fällt die Qualität des Fundes vom Kleberplatz auf, Minerva
ist in Gesellschaft von Juno, Merkur und Herkules dargestellt, und hier im
Handwerkerviertel der Garnisonstadt tritt sie militärisch auf mit einem
über der Schulter am Schulterriemen befestigten Militärmantel, riesigem
Rundschild, gepanzert und behelmt, mit der Lanze in der Rechten.

Bei anderer Zusammensetzung der Bewohner im Hinterland einer Stadt
ohne Garnison kann sich auch die Auswahl der Gottheiten ändern. Wenn in
Westgallien Minerva mit Merkur und Vulkan eine Art „Technikertrio" bilden
, dann lassen solche Reliefs auf eine andere Wirtschaftsstruktur
schließen, nämlich auf metallverarbeitendes Gewerbe.

Apollo und Sirona

Sein Tempel in Delphi war Ort des apollinischen Orakels, dessen Dreifuß
er gegen Herakles verteidigt hat. Der Sohn des Zeus und der Leto, Bruder
der Artemis - Diana, Musenführer und Herr der Tierwelt, galt den Römern
als heilender Gott und Arzt. Augustus stellte sein Erneuerungsprogramm
unter seinen Schutz und weihte ihm einen Apollotempel auf dem Palatin in
Rom. So wie Cäsar ihn sah, nahm er in der Verehrung durch die Gallier die
zweite Stelle nach Merkur ein. Sein Kult reichte von der Donau bis zur
Bretagne. Nach der Eroberung Galliens suchten die verfolgten Druiden
Zuflucht in den Apollo-Heiligtümern des Landes.

Mit dem Strahlenkranz wurde Apollo als Sonnengott ausgezeichnet, als
Gott der Musik mit der Leier dargestellt, Köcher, Bogen und Greif kommen
als Attribute hinzu. Sein Sohn Asklepios war Gott der Heilkunde, und
der von der Schlange umwundene Äskulapstab wurde Berufssignum der
Ärzte. In den Tempeln und Weiheorten Apollos, den Heilbädern, be-

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