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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 112
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schränkte man sich nicht auf die Wasserheilung, zu den Heilmitteln gehörten
auch Räucheropfer, Schlaf und Traumdeutungen, und es entwickelte
sich ein regelrechter Kurbadbetrieb.

Der Name Apollos wurde oft verbunden mit einheimischen Namen wie
Belenus, Borvo, Bormo oder Grannus. Dieser, auch in Rom als Apollo-
Grannus mit einem Weihestein verehrte heilende Gott, verlieh seinen Ruf
dem Heilbad in Nimes und den Bädern Aquae Granni - Aachen und
Grand. Von dem einst berühmten, nach Apollo-Grannus benannten Badeort
Grand in den Westvogesen sind kaum Spuren erhalten geblieben. Seine
Rolle ist abzuschätzen an der Bedeutung, die ihm der Besuch Kaiser Konstantins
auf dem Weg von Trier nach Rom gab. Die Apollopriester in Grand
prophezeiten ihm den Sieg bei der Milvischen Brücke in Rom 3 1 030.

Apollo Grannus ist in Walheim bei Ludwigsburg mit Leier, Köcher, Bogen
und einem Kästchen in der Hand dargestellt, im Trierer Altbachtalheiligtum
mit Zweig und Kanne, Darstellungen gibt es von Neuenstadt, Rottenburg
und Autun, Inschriften in Baden-Baden und Wiesbaden.

Sirona, die Sonnen- und Heilgöttin, ist Apollos Begleiterin, mit Früchteschale
und Schlange dargestellt, auch unter dem Namen Damona, Bormona
verehrt. Auf einem Votivstein ist sie abgebildet neben Apoll in Stuttgart
, Bitburg, Großbottwar und im Quellheiligtum Niedaltdorf. Als Göttin
der Gestirne kennzeichnet sie der Halbmond auf dem Kopf.

Auch einzeln, getrennt von Apollo, wurde Sirona als Göttin des Heilwassers
verehrt in Hochscheid (Mus. Trier) und in Pforzheim, wo 1947 ihr
Holzbild in einem Brunnen gefunden wurde (Mus. Pforzheim). Die Verehrung
der Sirona ist bezeugt für Bitburg, Wiesbaden und Nierstein. Von
rund zwanzig Inschriften ist der Name der Göttin Sirona bekannt31.

Herkules

Der griechische Halbgott, Prototyp männlicher Kraft, der als eine seiner 12
Arbeiten den nemeischen Löwen erlegte, um künftig sein unverwundbares
Fell zu tragen, der mit List die goldenen Äpfel der Hesperiden errang, wurde
von den Römern als Gott des Kämpfens und des Siegens, aber auch des
Handels und des Gewinns verehrt.

Wie Lukian aus Samosata (ca. 120-180 n. Chr.) ihn schildert, trägt Herkules
das Löwenfell über Kopf und Schulter und stützt sich auf die Keule in
der Rechten. Er trägt den Köcher über der Schulter auf dem Rücken und

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