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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 116
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bewegt sich im Passgang (Königsbach, Kirche, und Freiberg-Heutingsheim
), oder sie sitzt zwischen ihren Pferden, drei zur Linken, vier zur
Rechten, und darunter wird die Opferhandlung gezeigt: Altar mit dem Opfernden
und dem Opferschwein, das ein Diener heranführt, die Amphora
mit dem Opferwein dahinter, und nebenan der Wagen, von drei Pferden gezogen
, denen die Opferhandlung gilt als Danksagung an Epona für glückliche
Rückkehr von der Reise (Freiberg-Beihingen)36. Eine Tonfigur der
Epona, im Damensitz auf stehendem Pferd, hat ihre farbige Fassung behalten
(Boppard, jetzt Koblenz).

Sucellus und Nantosvelta

Die römische Entsprechung des Sucellus ist der volkstümliche Silvanus,
ein Gott der wilden und auch der gebändigten Natur, der Wälder und ihrer
Bewohner, des Bodens, den sie bebauen und der Früchte, ein Gott, der den
Lebenden Nahrung gewährt und der die Toten aufnimmt.

Dargestellt wird er mit Rebmesser oder Sichelmesser, mit einem Stab mit
Knauf und einem Hund.

Vom keltischen Sucellus, dem Gott mit dem Hammer, dem Hammer- oder
Schlegel-Gott gibt es rund 200 Darstellungen vorwiegend am Unterlauf
der Rhone, und vom Götterpaar Sucellus-Nantosvelta im Gebiet der Me-
diomatriker und im Dekumatenland bis zum Main. Wichtigstes Attribut
des Sucellus ist der Hammer mit langem Stiel, mannshoch, von der Linken
umfaßt wie eine Stütze oder ein Zepter. Wie Silvanus hält er in der Rechten
eine Sichel (Sichelmesser, Rebmesser), einen Becher (die Olla, einen
Knochen- oder Aschenkrug) oder eine Panflöte, eine Keule oder einen
Geldbeutel. Er bietet manchmal eine Platte mit Speise dar oder hält ein
Füllhorn. Auch die Attribute des Merkur und des Herkules werden dem
Sucellus beigegeben, so eine Tierhaut, doch nicht des Löwen, sondern des
Wolfes. Der Hammer wurde mit dem Hammer Wodans verglichen. Er
ähnelt manchmal einem Faß, oder er wurde als Hammer des Bierbrauers
angesehen. Auch ein Weinfaß und eine Weinamphore kommen als Attribute
vor. Sucellus gleicht in vielem dem Silvanus, aber seine Bedeutung
bleibt schwer erkennbar. Ihn unterscheidet die Verbindung mit der Unterweltsgöttin
Nantosvelta.

Das Paar wird sitzend dargestellt. Die Göttin hält an einem langen Stab ein
Gebilde in die Höhe, das als Bienenkorb gedeutet wurde, doch eher einem
kleinen Tempel, einer Ädikula, oder einem kleinen Hausgrabstein gleicht.
Aus einem römischen Keller in Karlsruhe-Grünwinkel stammt das sitzende

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