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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 121
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herrscht über die Toten, die Unterwelt, die Nacht. An ihrem unterirdischen
Altar wird dem Gott ein schwarzer Stier, der Göttin eine Kuh geopfert.

„Die Gallier geben den Dis für ihren Stammvater aus und sagen, dies sei
von den Druiden überliefert worden". Cäsar schreibt auch, daß sie daher
jeden Zeitablauf nicht nach der Zahl der Tage, sondern der Nächte bestimmen
(„Bellum Gallicum," VI, 18).

Lucanus setzt den Gott mit Teutates gleich, und der fordere die gleichen
Opfer („Pharsalia"). Dis Pater wird auch als Gott des Ahnenkultes angesehen
und als Drachentöter.

Für Dis Pater gibt es ein Beispiel aus Niederbetschdorf im Unter-Elsaß und
für das Paar Dis Pater und Herecura zwei, aus Oberseebach und aus
Soultzbach (Mus. Straßburg). Aus Süddeutschland sind etwa zwanzig
Weihinschriften an Dis Pater, aus Gallien kaum solche bekannt.

Eine nennt auch die Begleiterin Herecura und stammt aus Salzbach bei Ettlingen42
. Ein Weihealtar für Dis Pater und Proserpina kommt aus dem
Brenztal. Mit diesem werden weitere Votivbilder des Paares wie der thronenden
Göttin Herecura mit einem Korb voll Früchten auf dem Schoß im
Stuttgarter Landesmuseum gezeigt.

Eine 13,5 cm hohe Bronzestatuette vom ausgehenden dritten Jahrhundert
n. Chr. stellt den Gott dar in Stiefeln, mit einer Kutte mit Kapuze und zwei
um den Leib gewundenen Stricken (Mus. Straßburg).

Vosegus

Vosegus ist der Lokalgott der Berglandschaft der Vogesen und des Was-
gaus. Er nimmt hier die Stelle des alten römischen Waldgottes Silvanus
ein, aber auch die eines weiter verbreiteten, möglicherweise vorkeltischen
Gottes43.

In der lokalen Version wird er als Jagdgott von Hund und Frischling begleitet
, oder er hält einen Wildschweinkopf in der Hand. Er hat als göttliche
Begleiterin Hekate oder Diana in Trier, in der Pfalz, wie in ganz Nordgallien
, wo sie als höchste Göttin der Kelten gilt.

Ihr Name Hekate wird zusammen mit Merkur und Vosegus auf einer nicht
erhaltenen Weihinschrift genannt, die 1732 in einem Tempel auf dem Do-
non ausgegraben wurde44.

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