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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 127
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Hausgrabstein vom Grafenstein bei
Zabern, Anfang 3. Jh. n. Chr. (Archäol.
Mus. Straßburg)

setzte Hausgräber bilden ein Doppelgrabmal
. Die verschiedenen Formen
sind zu finden in den Museen
von Metz, Nancy, Zabern und Straßburg
. Ein Hausgrabstein mit Höhlung
für die Aschenurne kommt aus
Rottenburg (Mus. Stuttgart).

Deutlichen Hinweis auf die Unterwelt
gibt die Göttin des Totenreichs,
Nantosvelta. Sie hält auf einer Stange
einen kleinen Hausgrabstein in
die Höhe, der einer Ädikula ähnelt.
Der Fund in einem Odenwald-
Limeskastell, ein 12,8 cm hohes
Votivhäuschen oder Opferschrein,
entspricht etwa diesem Attribut der
Nantosvelta56.

Für eine Bestätigung solcher Zusammenhänge
fehlen weitere Belege
-

Zusammenfassung

Die religiösen Vorstellungen der Gallier wurden von der römischen Staatsreligion
überlagert. Doch die Volksreligion der Besiegten blieb als breiter
Untergrund lebendig. Die Vielzahl der Stämme und Clans mit eigenen
Überlieferungen sorgte für große Vielfalt der Gottheiten. Für den Zusammenhalt
sorgten die Druiden bis zur Verdrängung und Verfolgung durch
die Römer. Die Konzentration religiöser Denkmale aus drei bis vier Jahrhunderten
auf wenige Museen läßt vergessen, daß diese Bilder, Säulen und
Altäre über die ganze Landschaft verstreut und allgegenwärtig waren. Sie
markierten hervorragende Plätze der Götterverehrung im Alltag wie im
Jahreslauf, im Leben des einzelnen wie des Stammes: Heiligtümer an gemeinsamen
Grenzpunkten von Stämmen, Tempel in den Städten, Jupitersäulen
auf Märkten und Plätzen, bei Gutshöfen, Wegegötter an Kreuzwegen
, Grabmäler auf Friedhöfen an den Straßen vor der Stadt.

Die soziale Zusammensetzung der Bevölkerung und örtliche Traditionen
bestimmten, je nach den Erwartungen, die Auswahl der Götter, verschieden
für Handwerker, Kaufleute, Beamte, Garnisons- oder Handelsort, für
Kastell oder Vicus, für Grenzlage oder Hinterland, beeinflußte auch Qua-

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