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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 134
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1993/0134
Rekonstruktion einer Armbrust mit sogenanntem Nußschloß und einem reich verzierten
Abzugshügel. Abbildung aus: „Das Reich der Salier 1024-1125", mit
freundlicher Genehmigung des Jan Thorbecke Verlages, Sigmaringen.

unter Spannung des Bogens, in Position hielt. Bei dem Exemplar von der
Willenburg ist diese Spitze leider abgebrochen, doch ist noch die Bohrung
zu erkennen, die den Achsstift aufnahm, der die Stange im Baum befestigte
und um die sie drehbar war. Die Stufe an der Unterkante dieses Stangenendes
paßte in ein entsprechendes Widerlager in der Aushöhlung des Armbrustbaumes
und diente dazu, den starken Druck der gespannten Sehne auf
Nuß und Abzugsbügel abzufangen. Der Schuß wurde gelöst, indem der mit
dem Tierkopf verzierte Griff des Bügels nach oben gezogen und seine
Spitze damit aus der Nuß herausgedreht wurde. Sie war freigegeben und
drehte sich, dem starken Druck der Sehne nachgebend, wobei der Bolzen
aus dem Baum herausgeschleudert wurde.13

Da zum Fundgut der Willenburg auch eiserne Armbrustbolzen gehören14,
kann das Vorhandensein einer solchen Waffe auf dieser Burg nicht überraschen
, die vor allem auch zur Verteidigung hinter schützenden Mauern eingesetzt
wurde. Der 40 cm lange Abzugsbügel läßt auf eine Gesamtlänge
der Armbrust von etwa 70 cm schließen15, deren aus Holz gefertigter
Baum und Bogen sich im Boden nicht erhalten haben, während die Nuß
(bisher) nicht gefunden wurde.

Vom Typus her also eine „Armbrust mit Nußschloß"16, gleicht der erhaltene
romanische Abzugsbügel von der Willenburg Funden, die ins 10. bzw.

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