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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 136
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Zwei ehemalige Burgen im Bühlertal:
Wartenburg und Bernstein

Suso Gärtner

Burgen und Schlösser sind wichtige Zeugnisse unserer Vergangenheit. Als
militärische, wirtschaftliche und rechtliche Brennpunkte mittelalterlicher
Herrschaftsorganisation dokumentieren sie Ordnungs- und Machtansprüche
des hohen und niederen Adels einer Landschaft. Die erhaltenen
Festen mit ihren Bergfrieden und Wohngebäuden künden oft noch heute
von dem ehemaligen Glanz und der Pracht ihrer ehemaligen Bewohner
und haben schon sehr früh das Interesse der Geschichtsforschung erregt.
Dagegen ist den spärlichen Hinweisen oder Überresten ehemaliger Burgstellen
nur selten die ihnen gebührende Beachtung geschenkt worden.

Die Wartenburg in der Liehenbach

Von dieser ehemaligen Burg kennen wir bis heute nur den Namen und die
ungefähre Lage. A. Krieger weist in seinem Topographischen Wörterbuch
des Großherzogtums Baden1 auf ein Güterverzeichnis von 14922 hin, in
dem von fünf Steckhaufen Reben gelegen „uff der wartenburg" die Rede
ist. 1533 heißt es in einem Berain:3 „Item xiiij steckhuffen rebenn ein
tag(wan) [...] Einsyt am liehenbechlin, anndersyt am Erwis Buhel [...]
Stost oben an wartenperger gass(en), vnnd an Sannt Margrethen pfronnd
gut ziehenn hinden an heynlings graben." Im Jahre 1581 wird in einer Urkunde
schließlich eine „Wartengaß" genannt4. Es hat den Anschein, als ob
schon zu dieser Zeit kaum noch Hinweise oder Überreste einer ehemaligen
Burg vorhanden waren. Karl von Beust spricht dann allerdings 1857 von
einer Burg, „welche um die Mitte des vorigen Jahrhunderts zur Wohnung
des Pfarrers und Schullehrers eingerichtet wurde"5.

Ein erster Beleg taucht allerdings schon um 1350/60 in einem Rodel, in
dem die Zinsen der Kappler Kirche beschrieben sind, auf: „ze liehenbach
stosset vff den weg an der wartenburg"6.

Das Bestimmungswort des Burgennnamens mhd. warte, wart bezeichnet
einen Platz, von dem aus gespäht, gelauert wird. Als Name von Burgen ist
er im deutschen Sprachraum häufig belegt.

Wie aus einer Urkunde des Jahres 1325 hervorgeht, besaßen die Windecker
Güter, Gülten und Zinsen im Bühlertal7. 1336 erlauben sie ihrem Lehens-

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