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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 140
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heim. Hans Conzmann von Staffurt war mit der Witwe des Ritters Reinhard
von Windeck Anna von Hattstatt verheiratet, Heinz Glatz von Lomersheim
hatte Margaretha von Windeck (gest. vor 14. 8. 1410) zur Frau.
Bertold Knobloch wiederum hatte Barbara von Windeck, die Schwester
Burkhards, geehelicht17.

Doch gibt es noch eine frühere Quelle über die ehemaligen Burgbesitzer.
Im Jahre 1415 traf sich der Edelknecht Hans von Windeck mit den Brüdern
Reinbold und Peter von Neuwindeck auf deren Schloß Neuwindeck,
um über den Verbleib der gemeinsamen Urkunden einen Vertrag zu vereinbaren
. Man beschloß, sie in dem „Briefgewölbe" des Edelknechts Reinhard
von Großweier aufzubewahren. In der Abmachung wird in regesten-
artiger Zusammenfassung der Inhalt von 35 Urkunden genannt. Das
29. Stück hatte folgenden Betreff: Als Markgraf Friedrich und Markgraf
Rudolf, Wecker, Brüder, zu kaufen gegeben haben Herrn Johann von
Windeck den halben Bühel zu „Sande" und den Graben18. Bei den beiden
Markgrafen handelt es sich um Friedrich III. und Rudolf V, gen. Wecker,
Söhne Rudolfs IV, die nach dem Tod Hermanns IX. 1353 sich das Land
teilten, einzelne Rechte aber gemeinsam besaßen. Rudolf V. starb 1361, so
daß wir annehmen können, daß der Verkauf des „Sandbühels" zwischen
1353 und 136119 stattgefunden haben muß.

Gegen Ende des 15. Jhs. wurde die Burg wohl nicht mehr im Bau erhalten.
Eine Urkunde von 150020 berichtet von Zinsen von 5 Schilling Pfennig,
die eine Witwe namens Metzger vom Burgstadel zu Sand an die Windecker
zu zahlen hatte. Vielleicht wurden damals noch einige Gebäude für
die Vieh- und Weidewirtschaft genutzt. Mit der Verbesserung der Feuerwaffen
und Belagerungsgeschütze verloren die Burgen im 15. Jahrhundert
ihre Bedeutung, sofern sie nicht zu bastionsartigen Festungen umgebaut
werden konnten und verkehrsgünstig lagen.

Die Burg Bernstein scheint also ursprünglich in den Händen der badischen
Markgrafen gewesen zu sein. An dieser abgelegenen Stelle könnte sie den
Zugang zum Bühlertal von Osten her abgesichert haben. Die Windecker
selbst besaßen ja als Lehen der Ebersteiner, später der Markgrafen,
Altwindeck und die Wälder auf dem Schwarzwald, worunter wohl auch
ein Teil der Bernsteiner Waldungen gehörte. Auch im Bühlertal lag umfangreicher
windeckischer Besitz. Deshalb scheint es kaum verwunderlich,
wenn sie um die Mitte des 14. Jahrhunderts die Hälfte der Burg Bernstein
erwarben.

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