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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 170
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Das Waldbild im 18. Jahrhundert

Was zu Beginn des 18. Jahrhunderts von diesem Wald noch übrig blieb,
war eine weiträumige Parklandschaft. Ihr charakteristisches Bild waren
große Wiesenflächen, darin Baumgruppen verteilt (die aber immer weniger
wurden), das weite Grün von Wasserläufen durchzogen, an deren Ufer Erlen
und Weiden wuchsen. In dem „Pro Memoria", das den Streit über die
Jagdbezirke betraf (1789), wurde die Landschaft so beschrieben: „Eine
Flur, die nun aber schier völlig zu einer Viehweide verödet ist". Das weite
Gelände hieß in der Kindheit des Verfassers immer noch „der Gemeine
Wald", obwohl von einem Wald im Sinne des Wortes keine Rede sein
konnte mit Ausnahme der Neuaufforstung des Lachenwaldes. Für die
Waldgenossen hatte dieser Zustand einen Trost: Die Weidefläche für das
Großvieh hatte sich bedeutend vergrößert. Mit dieser Entwicklung stand ja
die alte Scherzheimer Mark nicht allein. Auch im Schwarzwald wurde der
Wald zu Gunsten der Viehweide stark zurückgedrängt.

Bevor wir uns dem 18. und damit dem letzten Jahrhundert des Fünfheim-
burgerwaldes zuwenden, sollen noch einige bisher zurückgestellte Aspekte
desselben behandelt werden423.

Die Forstaufsicht

In den vorangehenden Ausführungen hatten wir als einen der Gründe für
den Niedergang des Waldes die Forstaufsicht angeführt. Diese Waldkontrolle
wurde bereits im Ulmer Weistum beschrieben. Es sollten drei Förster
eingesetzt werden, von denen zwei vom Abt und den Gemeinden, einer
vom Abt allein bestimmt wurden. Zur Zeit der Niederschrift des Weistums
besaßen zwei Ritter zwei dieser Försterstellen als Erblehen: Herr Muerat
zu Scherzheim und Herr Roeder zu Ulm. Das Ulmer Weistum begründete
diese Belehnung mit folgenden Worten: „...vmbe daz die weide desterbaß
behuet werent". Das Ansehen von Mitgliedern des Ritterstandes garantierte
von vornherein eine gute Waldhut. Andererseits waren zu jener Zeit die
Ritter dankbar für jede Möglichkeit, ihr Dasein zu fristen, und sei es auch
nur als Förster.

Entsprechend der Zahl der Förster wurde der Wald in drei Bezirke eingeteilt
:

1. Von Michelbuch bis Witzemanns Graben (Südteil).

2. Vom genannten Graben bis zur Croffheter Eiche (Mittelteil).

3. Von der Croffheter Eiche bis Schwarzach (Nordteil).

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