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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 188
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te zulief, dann von dort auf den Schwarzbach und diesen entlang bis zum
Hagenroth. Diese Grenzlinie wurde mit 24 mit Wappen versehenen Steinen
markiert, die aber - da überholt - bereits 1803 wieder von der badischen
Verwaltung ausgehoben wurden70.

Der Fünflieimburgerwald nach der Aufteilung

Die Geschichte des Fünfheimburgerwaldes als Gemeinschaftseigentum
von 10 Gemeinden war mit dem Jahr 1800 zu Ende. Die einzelnen Gemeinden
hatten sein Erbe angetreten. Was haben deren Bürger mit der neuen
Allemend, über die sie nun frei verfügten, angefangen? Die Gemeinden
Muckenschopf und Helmlingen teilten ihr Neuland sofort nach der Zahl
der Bürger in gleiche Teile und verlosten diese an die Bürger. In Lichtenau
und Scherzheim bildeten sich zwei Parteien. Die eine, zu denen vornehmlich
die Wohlhabenden gehörten, wollten den bisherigen Zustand der Gemeinschaftsweide
beibehalten. Die Gruppe der Ärmeren wünschten dem
Beispiel Muckenschopfs und Helmlingens zu folgen. Nach einer Übergangszeit
von zwei bzw. drei Jahren, in der man die eine Hälfte als Weide
liegen ließ und die andere Hälfte verpachtete, wurde sowohl in Lichtenau
(8. Okt. 1803) als auch in Scherzheim (4. Jan. 1804) die Teilung zu gleichen
Teilen durchgeführt, wobei festzuhalten ist, daß die badische Regierung
als neue Herrschaft im Hanauerland diesen Teilungsmodus befürwortete
und begünstigte. In Lichtenau wurde noch der nördliche Teil (30 Morgen
) des Neulands als Schweineweide reserviert. Ulm forstete im Süden
seines Anteils den Lachenwald und den Holzschlag wieder auf. Schwarzach
wollte auch mehr Wald und pflanzte den Neuwald an. Greffern mußte
den weiten Weg in Richtung Michelbuch antreten, um in seinem Teil Heu
zu machen, denn der Weidebetrieb war allenthalben der Sommerstallfütterung
gewichen71.

Ende der 50er Jahre unseres Jahrhunderts begann im südlichen Teil des
ehemaligen Fünfheimburgerwaldes eine neue Epoche der Landeskultur. Es
wurden insgesamt neun Aussiedlerhöfe gegründet, fünf im Lichtenauer
Teil, die Benzhursthöfe, zwei beim Grefferner Teil, die Muhrmattenhöfe,
und zwei im Mooser gemeinen Wald. Diese neun Höfe bewirtschaften den
größten Teil des Geländes, in dem einst die Hanauer Grafen jagten, und
noch einiges dazu. Es war vorauszusehen, daß die Tendenz zur großflächigen
Bodenbewirtschaftung nicht vor dem gemeinen Wald halt machen
würde. Die grünende und blühende Wiesen-Idylle von einst hat heute ausgedehnten
Mais- und Weizenfeldern Platz gemacht.

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