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Ludwig Wilhelm Otto (1754 Kork - 1817 Paris)
Stationen einer bemerkenswerten diplomatischen Laufbahn
Erwin Dittler
Josef Krausbeck, der sich um die Wiederherstellung der Wolfacher Schloßkapelle
, eines ursprünglich fast aussichtslosen Unterfangens, so verdient
gemacht hat, durfte sich die Signierung Johann Baptist Seeles auf dem
Holztafelbild „Christus im Grab" als seine bedeutendste Entdeckung anrechnen1
. Nach seiner Angabe handelt es sich bei dem 1788 entstandenen
Bild um die erste bekannte Arbeit des zunächst als fürstenbergisehen Hofmalers
zu Ehren gekommenen Künstlers, den dann im Januar 1804 Kurfürst
Friedrich I. zu seinem Hofmaler und Direktor seiner privaten Gemäldesammlung
ernannte2. Die Mutter des am 27. Juni 1714 in Meßkirch geborenen
Johann Baptist, eine geborene Wölfle, stammte aus Wolfach. Dort
ging Johann Baptist zur Schule3. 1808 erhielt Seele einen sechsmonatigen
Urlaub für eine Reise nach Wien und München, wo er 1809 das „Doppelbildnis
" des kaiserlich französischen bevollmächtigten Ministers am Münchner
Hof, Louis Guillaume Comte Otto de Mosloy und seines Schwiegersohnes
Pelet de la Lozere vollendete4. Nun hatte sich zwar Seele mit seinen
Portraits einen Namen gemacht, aber seine Beziehung zu dem Grafen
wurde zweifellos dadurch gefördert, daß dieser von Geburt ein deutscher
Landsmann war.
Vater Justus Jakobus Amtmann in Kork
Hinweise auf den Geburtsort Ottos und die Herkunft seiner Familie zeichnen
sich in der frz. Literatur nicht immer durch Genauigkeit aus, was auf
Otto selbst zurückgeht. So führte er stets als Geburtsort Straßburg an, was
beispielsweise Sitzmann unter Anlehnung an Arnault akzeptierte5. Einen
weiterführenden Hinweis über die Herkunft seiner Familie findet sich in
einem Schreiben an den Außenminister Graf von Vergennes, in welchem
er auch auf die Stellung seines Großvaters aufmerksam machen wollte:
„Der Sr. Otto ist im Jahre 1754 in Straßburg geboren, von einer Familie,
die ehmals in Darmstadt wohnhaft war, wo sein Großvater das Amt des
Kanzlers des Prinzen ausgeübt hat"6. Nachforschungen ergaben, daß Vater
Justus Jakobus am 29. März 1715 in Gießen getauft wurde7, in Darmstadt
von 1724-26 das Pädagogium besuchte, dann in Gießen und Göttingen
studierte8, dort 1736 seine Dissertation verteidigte9, 1742 Amtsassessor
und ein paar Jahre später Amtmann in Kork als Nachfolger von Friedrich
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