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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 266
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dor nach dem am 30. Dezember 1777 erfolgten Tode des Kurfürsten Maximilian
III. Joseph auf den bayerischen Thron brachten. Daß die Entsendung
eines neuen Gesandten in die bayerische Residenz von der französischen
Regierung bereits 1776 kurz vor dem Erlöschen der altbayerischen
Linie des Hauses Wittelsbach in Voraussicht der zu erwartenden Auseinandersetzungen
um die Erbfolge für notwendig erachtet wurde, war
angesichts der vitalen Interessen Frankreichs an der politischen Haltung
Bayerns verständlich. Der Tod des Kurfürsten im Alter von 50 Jahren kam
zwar überraschend, aber die europäischen Kabinette hatten sich schon seit
längerem mit der Sukzessionsfrage beschäftigt. Vorab war natürlich
Bayern selbst an einer Klärung interessiert; die wissenschaftlichen Vorarbeiten
leistete Ch. W. Pfeffel in den Jahren 1762-1768 als Mitglied und dann
als Direktor der historischen Klasse der vom Kurfürsten Maximilian Joseph
III. ins Leben gerufenen Münchener Akademie der Wissenschaften25.
Der Erbfall wurde für Otto schlagartig zum instruktiven Anschauungsunterricht
, da Kaiser Joseph II., der in 2. Ehe mit der Prinzessin Maria
Josepha von Bayern verheiratet gewesen war, seine Truppen am 16. Januar
187826 in Niederbayern und der Oberpfalz einmarschieren ließ. Der sich
daraus entwickelnde Bayerische Erbfolgekrieg, in welchem Preußen durch
sein Eingreifen zumindest die von Österreich gewünschte Abtretung
niederbayerisch-oberpfälzischer Gebietsteile27, wenn nicht die ersehnte
Einverleibung des ganzen Landes verhinderte, brachte dem Habsburger im
Frieden von Teschen vom 13. Mai 1779 nur das Innviertel mit Braunau
und Schärding ein. Da Frankreich sich offiziell in den Streit nicht einmischte
, wenngleich es das österreichische Vorgehen nicht billigte, war Otto
nur Zuschauer, während er bei seiner späteren Tätigkeit in München eine
eminent wichtige Rolle spielen sollte.

/ 779 mit de la Luzerne in die Vereinigten Staaten

Als Anne Cesar de la Luzerne aus München abberufen wurde, schlug er
dem frz. Außenminister, dem Grafen von Vergennes, vor, Otto zum Geschäftsträger
in München zu ernennen und in den diplomatischen Dienst
zu übernehmen. Zum mindesten solle man ihn dort während seiner Abwesenheit
zur Fortführung der Korrespondenz belassen, wogegen möglicherweise
die Dienstordnung sprach, denn Otto war zu dieser Zeit noch kein
Legationssekretär, wie gelegentlich in seinem Dossier vermerkt wird. Sein
Protektor la Luzerne bemühte sich nun, ihn in einem Büro in Versailles unterzubringen
. Da auch dies nicht gelang, nahm er 1779 den erprobten Sekretär
nach Amerika mit, wo er im September eintraf, um die Nachfolge
des ersten französischen Gesandten Conrad-Alexandre de Gerard in Philadelphia
anzutreten. Zur Begleitung von Luzerne, der mit Lafayette be-

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