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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 287
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der „österreichischen Heirat" Napoleons war nun gesichert, wobei dieser
allerdings noch Zugeständnisse an die habsburgische Tradition machen
mußte. In Abwesenheit des Bräutigams, der sich von Marschall Alexander
Berthier vertreten ließ, fand am 11. März 1810 die Trauung im St. Stephans
-Dom statt. Nach Beendigung der Hochzeitsfeierlichkeiten machte
sich am 13. März ein riesiger Zug von Kutschen auf den Weg nach Paris.
Wie schon Marie Antoinette im Mai 1770, wurde auch Marie Louise beim
Rheinübergang bei Kehl am 22. März 1810 festlich empfangen. Ihr zu Ehren
ließ die Stadt Straßburg eine Medaille schlagen79. Am 24. setzte der
Hochzeitszug seinen Weg nach Paris fort, wo am 2. April im Louvre die
Hochzeitsfeier stattfand80.

Sophie-Adelaide Otto heiratet den Baron Pelet de la Lozere

Zum großen familiären Ereignis während der Wiener Zeit wurde die Vermählung
der Tochter Sophie mit dem am 12. Juli 1785 in Saint-Jean-du-
Gard geborenen Baron Claramond Pelet de la Lozere. Sein Vater war 1791
zum Präsidenten des Direktoriums des Departement de la Lozere ernannt
worden; 1792 fügte dieser als Deputierter beim Nationalkonvent seinem
Namen das Departement hinzu. In der Zeit vom 24. 3. - 4. 4. 1795 amtierte
er als Präsident des Konvents, 1802 wurde er in den Staatsrat berufen und
1819 wurde ihm die Pairswürde von Frankreich verliehen. Sophie und Claramond
hatten sich auf einem Hofempfang in Versailles kennengelernt.
Claramond wurde am 13. Februar 1806 im Alter von kaum 20 Jahren audi-
teur beim Staatsrat, im gleichen Jahr administrateur general des forets de
l'Empereur, kehrte aber bald als maitre des requetes zum Staatsrat
zurück81. Ende 1811 verlobte er sich mit Sophie; nachdem man aus verschiedenen
Gründen die Heirat verschoben hatte, konnte das Paar angesichts
der politischen Entwicklung nicht länger zuwarten. Am 7. Mai 1812
erwirkte Baron Pelet in Saint-Cloud persönlich die Zustimmung Napoleons
, der bald darauf zum Fürstentag in Dresden aufbrach, wo er am 16.
eintraf. Fünf Wochen später, am 24. Juni, begann die Große Armee mit
dem Übergang über den Njemen. Mit dem katastrophalen Ablauf des Feldzuges
wurde die Aufgabe Ottos immer schwieriger. Preußen hatte sich am
14. Februar 1812 mit Frankreich alliiert, aber am 30. Dezember wechselte
General York die Front. Der Neutralität seines Korps folgte am 27. und 28.
Februar 1813 die Unterzeichnung des preußisch-russischen Bündnisses in
Breslau und Kaiisch. Österreich, das am 14. März 1812 einen Allianzvertrag
mit Frankreich abgeschlossen hatte, kündigte ihn Ende Januar 1813
auf. Es vereinbarte mit dem Zaren einen Waffenstillstand und trat nun unter
Aufrüstung als Vermittler auf. Die von Metternich gestellten Friedensbedingungen
waren für Napoleon, und dessen territorialen Zugeständnisse

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