Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 288
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1993/0288
wiederum für seine Gegner unannehmbar. Was er Österreich anbot, reichte
nicht im geringsten dazu aus, die für ihn absolut notwendige Neutralität zu
erreichen. Es ist erstaunlich, daß er noch glauben konnte, durch eine Neubesetzung
der Wiener Gesandtschaft Metternich zügeln zu können.

Ernennung zum Staatsminister und Rückberufimg nach Paris

Otto erschien ihm „für den Wiener Posten zu bequem, zu wenig rührig, um
den Künsten Metternichs gewachsen zu sein"82, ein Vorwurf, den er allerdings
später bereut habe. Die Abberufung Ottos erfolgte auf ehrenhafte
Art: „Die besonderen Kenntnisse dieses Diplomaten in bezug auf England
und die Vereinigten Staaten, sagte der Herzog von Bassano, machten seine
Anwesenheit in Paris unumgänglich"83. Nachfolger wurde, wie zuvor
schon in München, Louis Graf von Narbonne, der am 28. Februar 1813
seinen Eid als Gesandter ablegte. Wohl am gleichen Tag wurde Otto zum
Staatsminister ernannt; am 1. März erfolgte seine offizielle Abberufung.
Sein Amt versah er noch bis zum Eintreffen seines Nachfolgers am 17. 3.
An jenem Tag wurde seine Tochter Sophie von der Kaiserin Josephine in
Malmaison herrlich empfangen, wie sie ihrem Schwiegervater schrieb:
„Sie erinnerte mich sofort an meinen Familiennamen, sprach zu mir von

meinen lieben Eltern. Sie nahm
mich bei der Hand und spazierte
mit mir hin und her; mit einem
Wort, sie war außergewöhnlich
liebenswürdig"84. Am 20. informierte
Otto den Außenminister
Hugues-Bernard Maret, Herzog
von Bassano, daß am nächsten
Tag Narbonne seine Beglaubigungsschreiben
abgeben werde.
Während er in seinem Schreiben
darauf verweist, daß zwischen der
russischen und österreichischen
Regierung kein geheimes Verhältnis
bestehe, „das Zweifel gegen
die Aufrichtigkeit Österreichs erwecken
könnte", war tags zuvor
eine geheime Übereinkunft zwischen
Österreich und Rußland in
Kaiisch geschlossen worden! Zu
seinem Glück wird seine Gut-
Louis Guillaume Otto gläubigkeit, von dem österreichi-

288


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1993/0288