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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 307
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Mesnerlehrer seine Subordination so fühlen zu lassen, daß es
schmerzt. Bald ist die Kirche nicht genug gereinigt, bald hat eine
fromme Seele etwas liegen lassen, welches der Mesner nicht beachtete
, bald fehlt an der Auszierung, bald an der Kirchenwäsche,
bald am Uhrenhammer und am Zeigerwerke, bald ist das ewige
Licht nicht im hellen Brennen oder gar verlöscht (Oldieb) oder der
Wachsverbrauch ist zu stark (Wachsdieb), bald ist der Lehrer zu
spät in der Kirche erschienen . . ,36

In der Zeit der Loslösung der Schule von der Kirche und der Emanzipation
der Lehrerschaft wurde der Mesnerdienst als unzeitgemäß empfunden. In
Nußbach, dessen ausgedehntes Kirchspiel einen besonderen Zeitaufwand
erforderte, wurde 1862 die Einstellung eines Hilfsmesners, des Schneidermeisters
Carl Ritter, beschlossen, der den Lehrer entlastete. Der neue
Hilfsmesner erhielt 60 fl. Besoldung, wovon 20 fl. dem Lehrer abgezogen
wurde und 40 fl. dem Heiligenfond entnommen wurde37. 1869 wurde
überall in Baden der Mesnerdienst vom Schuldienst getrennt: Die Lehrer
konnten dadurch ihr kirchenmusikalisches Engagement verstärken. Der
Nußbacher Hauptlehrer Josef Braun bezog 1873 80 fl. Organistengehalt.
Wenn er bei Hochzeiten spielte, erhielt er 30 x, bei einem Seelenamt 15 x,
bei einer „großen Leiche" 18 x und bei einer kleinen 15 x. Mit der Aus-

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