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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 336
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1993/0336
veröffentlichte er 1833 bei Herder/Freiburg. 1836 trat Dr. C. Sauerbeck
seine Nachfolge an als „großherzoglich badischer Physikus und Badearzt";
seine Erkenntnisse über „Rippoldsau, seine Heilmittel und ihre Anwendung
" publizierte er 1851 bei Macklot in Karlsruhe, ein Jahr bevor er seine
Arbeit im Kniebisbad aufgab.

Badearzt von 1852 bis 1889

Aus der Vielzahl der Bewerbungen für die Nachfolge von Dr. Sauerbeck
fiel die Entscheidung auf Friedrich Feyerlin. Er war 1826 in Konstanz geboren
und kam als junger Arzt gleich nach Bad Rippoldsau, um dort bis zu
seinem Tode 1893 zu bleiben. Es entwickelte sich eine beispielhafte Verbundenheit
mit diesem Kurort, und Feyerlins Verdienste um die Entwicklung
der „Perle der Kniebisbäder" sind kaum zu überschätzen. Zusammen
mit dem dynamischen Unternehmergeist der Hoteliersfamilie Goeringer
sorgte der Badearzt für eine konsequente Verbesserung aller Kurmittel. Mit
natürlicher Liebenswürdigkeit und wachsender Vertrautheit mit der Heilkraft
dieser Schwarzwaldlandschaft kümmerte sich Dr. Feyerlin um seine
„Kuranten", die in immer größerer Zahl in das Kurtal kamen - manche gerade
wegen Dr. Feyerlin. Aber natürlich war auch die einheimische Bevölkerung
bei ihm ärztlich gut versorgt; in „mündlicher Überlieferung" wurde
noch lange nach seinem Tode anerkennend davon gesprochen, daß ihn keine
Tageszeit und kein langer Weg gehindert habe, einen notwendigen
Krankenbesuch zu machen.

Feyerlin, der Ortschronist

Über Jahre hinweg hielt Fr. Feyerlin als guter Chronist auch fest, was ihm
im kommunalen Geschehen wichtig schien. Und er nahm sich darüberhinaus
noch Zeit für hochinteressante Naturbeobachtungen und Messungen
, die für die Klima- und Wetterforschung von großer Bedeutung wurden
. Über Jahre hinweg wurden die höchsten und tiefsten Temperaturen
festgehalten und die mittleren Jahrestemperaturen errechnet, für das Jahr
1876 z. B. 7,23 ° Celsius. Auch der Luftdruck wurde in regelmäßigen barometrischen
Aufzeichnungen notiert seit 1862. Trotz des großen wissenschaftlichen
Interesses blieb Feyerlin aber immer ein Bewunderer der
Schönheit dieser Landschaft: „Unbeschreiblich schön sind die Morgen hier
an hellen, warmen Sommertagen während des Kurtrinkens, wenn in Folge
der in den Frühstunden stattgefundenen Temperaturerniedrigung frischer
Thau die Fluren und Wiesen bedeckt, und ebenso erquickend ist dann die
balsamische Abendfrische selbst an den heissesten Sommertagen. Die

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