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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 354
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Maximilian Werner aus Oberkirch
und die badische Revolution 1848/49

Alexander Werner

Maximilian Werner aus Oberkirch ist von der Geschichtsschreibung eher
stiefmütterlich behandelt worden, obwohl er die Geschicke des revolutionären
Badens mitbestimmte und im Großherzogtum seit 1847 zu den
aktivsten Streitern für „Freiheit und Einheit" gehörte. Sicherlich spielte er
während der badischen Revolution keine so bedeutende Rolle wie Struve
oder Hecker. In der Literatur der Jahre 1849 und 1850 ist sein Name allerdings
allgegenwärtig. Im Gegensatz zu vielen seiner bekannten Kampfgenossen
hat Werner jedoch keine „Erinnerungen" hinterlassen und ist, wie
bislang angenommen wurde, nach dem Scheitern der Revolution auf
„Nimmerwiedersehn" verschwunden. All dies hat wohl dazu beigetragen,
daß Werner in der Forschung meist nur am Rande erwähnt wurde.
Trotzdem ist es anhand von Literatur und Archivmaterial möglich,
Situationen seines Lebens vor und nach der Revolution bis zu seinem Tod
am 20. 1. 1875 sowie sein Wirken in den Jahren 1848-1850 zu rekonstruieren
.

Geboren wurde Max Werner am 18. Juni 1815 in Appenweier. In Appenweier
gelangte die Familie Werner zu hohem Ansehen und Wohlstand und
bildete den Stamm der demokratischen Partei. Auch die Brüder von Max
waren wohl unter seinem Einfluß Anhänger der Revolution geworden und
wurden nach deren Scheitern inhaftiert. Uber Wilhelm, der 1849 zunächst
zu 18 Monaten Zuchthaus verurteilt wurde, urteilte der Pfarrer Ludwig
1850: „Sein Bruder, der Schriftverfasser Max Werner, habe ihn für seine
Theorien ganz eingenommen, darum habe er den demokratischen Tendenzen
in der Aufregunsperiode die meiste Thätigkeit entwickelt, und im Sonnenwirtshaus
seien die meisten der Inhaftierten von Appenweier für genannte
Tendenzen gewonnen worden"1.

Max Werner hatte zunächst in Freiburg, seit 1838 dann in Heidelberg Jura
studiert. Im Vormärz begann er sich politisch zu orientieren. Für den
gemäßigt liberalen Historiker und Heidelberger Professor Ludwig Häusser,
der wenig Gutes über die revolutionäre Bewegung in Baden zu berichten
wußte, hatte auch die Phase politischer Willensbildung kaum etwas Positives
. In seinen „Denkwürdigkeiten" schrieb er, Max Werner aus Appenweier
und Gleichgesinnte seien „nichts weiter" gewesen, als „mittelmäßige
Vertreter jenes Advokatengeschlechts, das auf „badischen Hochschulen
dressiert" werde und „im Wirtshaus seine politische Bildung" erhalte2.

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