Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 358
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1993/0358
österreichischen Abgeordneten Gritzner, gegen den eine gerichtliche Untersuchung
wegen der Teilnahme an den Oktoberaufständen eingeleitet worden
war, beschäftigten die Nationalversammlung bis in den Monat März
hinein. Danach wird Werner häufig als unentschuldigt abwesend geführt10.

Die Oberkircher Bürger hatten Werners Rückkehr aus dem Exil mit Genugtuung
registriert. In den Wintermonaten konzentrierten sich die Bürger
auf ihren neu formierten Volksverein, der die Aufgabe hatte, beim Aufbau
einer neuen revolutionären Bewegung in Baden mitzuhelfen. Vorsitzender
des Vereins, der im Winter mehrere Petitionen an das badische Parlament
richtete, war Max Werner. Derartige Vereine wurden ab April in ganz Baden
gegründet. Zu den Mitgliedern des in Mannheim residierenden Ausschusses
der Volksvereine gehörte auch Werner. Im Mai hatte sich in
Frankfurt die äußerste Linke vom Zentralmärzverein getrennt. In einem am
24. April im „Verkünder" für Karlsruhe und Umgebung abgedruckten und
von Werner mitunterzeichneten Schreiben an sämtliche Angehörigen der
politischen Märzvereine rechtfertigt die äußerste Linke der Nationalversammlung
(Donnersberg) diesen Schritt und informiert über die Kontaktaufnahme
mit dem demokratischen Zentralausschuß, um eine wirksame
Zentralisierung der Vereine mit demokratischen und republikanischen Zielen
zu erreichen". So beauftragte der Mannheimer Landesausschuß am 4.
Mai den Reichtsagsabgeordneten Werner bei einer vom Zentralmärzverein
auf den 6. Mai einberufenen Versammlung zu erscheinen und zu erklären,
„daß die Richtung sämtlicher Volksvereine mit Ausnahme weniger eine
entschieden demokratische sei"12. Der Donnersberg erließ am 8. Mai einen
Aufruf, in dem alle deutschen Männer aufgefordert werden, mit Waffengewalt
gegen „Despotismus und Barberei" zu kämpfen13. Am 6. Mai 1849
taucht Werners Name auf einem Flugblatt des „Klubb Donnersberg" auf,
das „Die äußerste Linke der Nationalversammlung", vor allem die Pfälzer
in ihrem Aufstand ermutigen wollte14.

Am 12. und 13. Mai kamen Delegierte fast aller badischen Volksvereine
nach Offenburg und beschlossen, eine Abordnung nach Karlsruhe zu senden
, um der Regierung ihre Forderungen vorzulegen. Die Mehrheit der
Versammelten entschied sich allerdings gegen die Proklamierung der Republik
und für die konstitutionelle Reichsverfassung. Der Vorsitzende
Brentano, der sich zu diesem Zeitpunkt nicht in Offenburg aufhielt und in
einem Brief an Werner „von allen extremen Schritten, namentlich jeder republikanischen
Demonstration dringend abmahnte"15, wurde zum Präsidenten
des revolutionären badischen Landesausschusses gewählt, der nach
dem Übergang des Militärs auf die Seite der Aufständischen und der
Flucht des Großherzogs als revolutionäre Regierung die Geschäfte übernahm
. Auch Werner wurde Mitglied und zudem Zivilkommissär beim

358


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1993/0358