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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 365
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Nase: ziemlich lang u. spitz,

etwas herabgebogen

stark

Mund: klein

Kinn: spitz hervorragend

Zähne: gut

röthlich blonder Bart ums Kinn

besondere Zeichen, etwas tiefe Stimme

eine bedeutende Narbe auf

dem Backen bis an die Nase,

bewegt häufig beim Reden

den Kopf gegen jenen und hat

etwas gekrümmte Beine

proportionirt

rund

gut

braun bis unter
das Kinn ziehend
Kennzeichen, eine
Hiebnarbe im Gesicht
Gesichtsform:
etwas breit
Gesichtsfarbe: gut

Nach seiner Flucht lebte Werner einige Zeit bei einem Freund in Biersfel-
den und ist in dieser Zeit vermutlich viel gereist, um sich mit Gesinnungsgenossen
zu treffen. Derartige Treffen fanden hauptsächlich im Berner
Kaffee „Milano" statt. Auch in Frankreich hat sich Werner aufgehalten.
Mit einem Dokument, ausgestellt am 20. Oktober 1849 in Paris, erteilte er
seinem Schwager die Vollmacht, ihn in allen Angelegenheiten und in allen
Instanzen als Kläger oder Beklagten vor den badischen Gerichten zu vertreten
. Laut Neitzke forderte der Schweizer Bundesrat die Flüchtlinge bereits
am 12. Juli 1849 auf, in ihre Heimat zurückzukehren oder sich eine
andere Zufluchtsstätte zu suchen34. Am 16. Juli jedenfalls ordnete der Bundesrat
an, die Flüchtlinge auszuweisen. In einem Rundschreiben des Badischen
Innenministeriums vom 14. September wird beklagt, daß die wieder
Zusammenkünfte bildenden Flüchtlinge trotz Bundesratsbeschluß nicht
ausgewiesen würden und auch Werner sich vermutlich noch immer in der
Schweiz aufhalte. Überdies habe es der „Scharfblick der Schweizer Polizei
noch nicht einmal soweit gebracht, den Adv. Werner sg. Dictator auszuspähen
", obwohl er in „ihren Gauen", und zwar in einem Grenzort zu Baden
, weile. So habe er sich bis in den Herbst hinein in Bad Haslach im
Kanton Schaffhausen aufgehalten und verstecke sich jetzt vermutlich im
Kanton Basel oder Thurgau35. Vom Bundesrat wurde Werner dann am
12. 12. 1849 aufgefordert zu erklären, ob er bereit sei, die Schweiz zu verlassen
. Am 4. 2. 1850 beklagt derselbe jedoch, daß Werner sich unter
falschem Namen weiterhin in der Schweiz herumtreibe36. Am 25. Oktober
1850 berichtete der Landeskommissär des Seekreises nach Karlsruhe vom
Rückzug der Anführer von der Schweiz ins Elsaß. Die Flüchtlinge hätten
sich in zwei Gruppen gespalten, die „Gemäßigten" und die „wüthenden
Rothen", die jede Gelegenheit ergreifen würden, einen neuen Putsch zu
versuchen. Werner jedenfalls sei einer der Führer dieser radikalen Partei37.

Laut Neitzke hatten bis Ende 1850 die meisten Flüchtlinge die Schweiz
verlassen. In einer entsprechenden Liste taucht Werners Name allerdings

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