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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 415
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stehenden Pferdewagen zu transferieren. Die Spedition von Jacob Wussler
hingegen verzichtet auf jede Verschlüsselung und wirbt ganz direkt mit
dem auch heute noch gängigen Lkw- Speditions- Transportbus (Bild 27).

Handelsgeschäfte im Stadtzentrum

Die schönsten Abbildungen von Bürgerhäusern finden sich bei den renommierten
Geschäften im Stadtzentrum. Die Darstellung des alten Salzhauses
auf den Briefbögen des Modehauses Reinbold & Woertz (Bild 28) ist eine
der ältesten, die wir kennen. Auf ihr besitzt das Gebäude noch die ursprüngliche
Fassadenstruktur zum Fischmarkt, d. h. ohne die später ausgebildeten
Arkaden.

Vom Textilgeschäft Karl Wörter (Bild 29) wie von der dazugehörenden
Dampffärberei am Mühlbach (Bild 30) existiert aus der Zeit vor dem
Ersten Weltkrieg nur jeweils diese eine Abbildung.

Das Modehaus der Gebrüder Bloch (Bild 31) am Stadtbuckel benutzt zur
Betonung seiner Modernität neben der Staffage von Personen die „Fortschrittssymbole
" einer Litfaßsäule sowie der Straßenbahn.

Das letztere fehlt selbstverständlich auch nicht auf den besonders reizvollen
Lithographien des Manufakturwaren- und Konfektionsgeschäftes Hauser
& Levi (Bild 32) sowie der Kaufhäuser Battiany (Bild 33) und Schley
(Bild 34), die beide auch das Kriegerdenkmal als Standortkennzeichen in
ihrem Emblem führen. Ansonsten ist die Aussage der Bilder klar: Die Gebäude
strahlen Wohlstand und Gediegenheit aus. Die Schaufenster der Geschäfte
scheinen Groß und Klein magisch anzuziehen, um sich dort durch
den Kauf einer Preziose eine Freude zu bereiten. Der (die) Betrachter(in)
hört förmlich das fröhliche Geschnaube des vorbeifahrenden, rauchenden
„Bähnli". In ihrer betonten Idylle verweisen die Häuseransichten nicht auf
das rauhe Geschäftsleben. Im Gegenteil: bei ihrer Betrachtung dient alles
dem Eindruck, mitten in einer friedvollen, kleinbürgerlich geprägten Zeit
zu weilen: Hier bin ich Mensch, hier darf ich's sein!

Eine Dokumentation vom Baufortschritt eines Stücks der Steinstraße bietet
der Firmenkopf von Friedrich Raub (Bilder 35 und 36): er paßt das Bild
der Häuserzeile auf seinem Firmenbriefkopf im Lauf der Jahrzehnte immer
wieder dem Stand der jeweiligen Neubauten in der Straße an.

Jüngeren Datums ist ein starres, flächenhaftes Bild vom Kaufhaus Hess in
der Hauptstraße, ohne Verkürzung, ohne Raum, eine einfache Strichzeich-

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