Freiburger historische Bestände - digital

ISIilct t» (t fönilijMn jio jtei ^MÜtajsinliU teilt«!

Da» roiebtigfte "Xecbt Oes »Staatsbürgers ift fein Wahlrecht
ju 6«li Parlamenten unö öffentlichen Sörper-
fehaften. Damit ift jeoem 6ie STIJglitfjteit gegeben, Me
Sefehgebung unb Derroaltung iura) feinen Hillen ;u
beefnfluften.

Sie Voltspartei rnU, baff 6er Sinflufj 6e» Volte*
auf Me «efetigebung unö Veramlrung immer ftarfer
merbe, unb oerlangt baher 6ie Verteuerung oder H>ab>
red)te, beren Ausübung nod) nid)t jebem in gleichem tTTage
birett unb burd) ba« geheime Verfahren geftattet ift. Bürger-
meider unb ®rmeinberäle foliten biretl burd) Sie Srnälterung
gerodelt merben.

V5ir oerlangen Beibehaltung. 6er Schöffen- un*
Sefcbmorenengerier)te unb eine größere ^erbetjiehung
aller BcDö(terung«treife 5u ben «erntern t>on Sd)öffen unb
Sefcbmorenen, Vereinfachung unb Verbilligung be« geriebt-
Iid)en Verfahrens unb ^fteüungsmefen».

2luf bem Sebiet ber Schule toollcn mir bie Hebung
6er VoltsbUbung in erder £tnie burd) Schaffung unb
Schaltung einer guten Voltsfcbule, in ber alles Sntbebr-
li&H ferngehalten, in ber aber bas ;um mobemen Sampf
um« Dafcin notmenbfge ohne Oberflüffigen 3eitQuftcan6
gelehrt mirb.

Der ■Heligion«unterrfrht foll nid)t, mie unfere Segnet
von un« fagen, au« ber ecbule entfernt, fonoern collftdnöfg
öurch Me »elftlichtelt erteilt toetben, moburd) auf ber
einen Seite eine Srfparni» an £eb,rermaterial eintreten
mürbe, auf ber anberen Seite für bie £ebrer mebr 3«t
ni anbem, aud) nicht unmid)tigen Unterrid)tsgegenftdnben
gemonnen mürbe. H>ir verlangen bie Aufnahme ber £ebrer
in ben ftaatlid)en Gehaltstarif.

■Ter Staat [oll burd) UnterftüRung aller, nicht nur
ber armen £anbgemeln6en, auf bem Sebiete ber Schule
es ausgleichen helfen, oag bie Seüölfemng ber grofjen
Stdbte nief beffere Bilbungsmöglicbteiten befiejt,

Huf religlöfem Sebiet oerlangen mir oollftanölge
Dulöfamteit 6« Staate* allen religiöfen Beftrrbungcn
gegenüber. Seiner foll megen feiner Sonfeffton ober
megen feiner reiigibfen Hnfcbauungen rurüct gefetrt merben,
aud) nicht ber feine eigenen JDege geht. Tier Staat foll
auf bas ttrehliche £eben nid)t einmieten, fonbern U)m
eoUe Sreihelt (äffen. Dafür fallen bie Äonfeffionen auf
Staat«beU)ilfe oer)id)ten unb ihren Hufroant birett betten,
ftatt auf Ummeg über bie Staatsfteuer. Dem Staatsbürger
tarnt es gleichgültig fein, ob er ben jetjt auf ben Staat
entfallenben Hnteil auf bem 6taa!sfteuer;rüel ober auf
bem Sirchrnfteuerjettel finbet. Der Staat foU 6er Steche
th« Jrelheit laffen, Me Streb« bem Staat. Dann
mirb aud) mieber religiöfer 3tleö« eintreten.

Huf bem Sebiet bes Vettebr« verfangen mir Selbft-
ftän6late(t unferer «ifenbabnen, ejinfubrung bie«
3rc*lpfennia-tjartf» ber perfone^flge, aud) für Schneit'
unb SUjuge, ober menigften« •HHeöerelnfübrung 6»
Stlometerbeftr«, Ausbau unfere« «ifenbabnnetie« ohne
übergroße Hengftlicbteit, Sflnbfgung ber Sütermagengemetn-
febaft, oamit mir mieber unfer gute« Sütermagenmaterial
erhalten, gute Sntlobnung unb geferjüctje 'Regelung fomie
Verffltrning ber »i beit»»eit, fntbefonbere ber hart-
atbtltenöen «ifenbabnarbelter.

Huf bem Sebiete ber Verwaltung foll mit bem
■pollteigelft aufgeräumt merben. 3ur Hufreebterbaltung
ber öffentlichen (Drbnung fhtb ailerbing« Strafen nötig.

8s foll aber aufgeräumt merben mit ber niaffenprobuttlon
von Strafocrfflgungen, mie fie jeht üb(id) ift. «s foU oerboten
merben, bie blenftlldje Sfld)tigteit ber Volljei unb
Senbarmertebeamten naa) ber Hnsabl ber erftatteten tTTelo-
ungen 3U beurteilen. Den Ö5emeln6<« unö Ärti»rxr«
Vaihingen foU möglichfte eelbf tön öiafeit gel äffen roeröen.

3lufj- unb Strafjenbau foU in ähnlichem Sinn mie bas
Dertehrsmefen ausgeftaltet merben, unter tatfräftlaet 'Beihilfe
bes Staats ju ben Semeinben unb Areifen enoad)f*
enben Soften bort, mo bie Derbältntffe befonbers ungflnfttg
liegen.

(Zs follen auf bem TUftin unb ben übrigen 5[üffen
teine 6<hiffahrt»abaaben erhoben merben, toeil 6as eine
Verteuerung unb Srfd)merung, fnsbefonbere bes r)olv.
Sohlen- unb Sctreibeoertehc« heöeuten mürbe, an bem mir
mehr j» tragen hätten als bie übrigen Vunbesftaaten.

Dura) Siegelung be* Submtfflonsmefen« foU es tn
erftet Cinie öem foliöen ^anöroerf ermöglicht merben,
£ieferungen für Staat unb Semetnöe iu ubernehmen.
63« foU barauf hingemirtt merben, bafj Staat, Semeinöe
unb private Ihrer Aufgaben gegen bie £ot)narbefieT-
fchaft in mahrhaft forialrm Sinne gerecht merben. Da»
■J>erefn(gung«recht ber Hrbeiter mui gegen Uebergriffe
fichergeftellt roetöen.

Der Staat fod fid) ben Hufgaben gegenüber ber £anb-
toietfehaft hemufjt bleiben. £anbDtrtfrhaftltd)e 5ad)fd)ulen,
Hnpflaniung oon Semdcbfen. 3ud)t oon nutjoringenben
Mieren follen in meiteftem !TiaRe geförbert merben Durch
möglichfte ttüctfichtnahme bei rnUitdrifchcn Ditnft-
leiftungen foüen ber £anbmittfd)aft nicht unnöttgermeife
•Hrbeltitrilfte entrogen merben. Der Staat foll öas
'Beftreben, ftd) auf bem £anb an^ufiebein unb bort iu oerbleiben
burd) gute T>ertcbrsmntrl, burd) Unterftütjung ber
Beftrebungen, bie oerhinoetn roollen. bafj ail5uoie( £anb
in t)dnbe gelangt, aus benen es bie Bauern nid)t mehr erhalten
tonnen, förbern, bamit bie Sanbmirtfcbaft genügenö
■arbettftrdfte erhalt.

Den Bauern mirb empfohlen, fid) 5U Bauernorgani-
fatfonen unter hduerlicber £eirung jufammenjufcbltefjcn,
um fo in ber £age tu fein, ihre Beftrebungen mit bem
nötigen nachbrud oerfehen yu tonnen.

Der Staat foll aud) In fd)led)ten 3eiten nicht über-
trieben« Sporfamfeiten malten laffen. Sefpart foll nur
bort merben, mo baburd) nfd)t mld)tige Ontereffen öer
Beoölterung oerletrt meröen. Sefpart törmte merben
burd) Vereinfachungen be« Staatsbetriebs, Hufhccrung oon
fo(d)en Beböcöen, öeren Hufgaben oon anberen mitbeforgt
merben tonnten.

Der Staat foU bie gcofjen für biefe Hufgaben nötigen
Summen burd) eine gerechte art öer Befteuerung aufbringen
, bie nttttelftanb unb Semetbt entlaftet unb bie
größeren Vermögen unb Sintommcn ftörter heranjiehen
mürbe.

Wtt mfa baf im Eanbtag ein tTIann fltrt, öem
Jöröerung oon Sanöel unb Serocrbe, Sanötrirtfchaft
unb Vertehc am r>«r^en liegt, öer unerfebroeten für
M« 'Hechte öe» Volte» eintritt, öer mdhle am 21. Vttober
ben Sanölöaten ber Voltspartei

3>«ofeffov ^ermann Rummel

auf Aar(frut)e.

8fr iPidUasrdiBff ber llolksportri Urs frdiöanbJiiittniiaftfn |iibti|tii|lkrrifr$.

■»a.Mdx Vtrlaq*t>tuiftTt\, Aaclsru^c, ftaifcrflTa^c 238.

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