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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 515
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Dem edelen Zäringcere

Fragen zu Berthold von Herbolzheim

und seiner Alexanderdichtung

Michael Bärmann

Berthold von Herbolzheim, der Verfasser einer vermutlich verlorenen
Alexanderdichtung, zählt zu den großen Unbekannten der mittelalterlichen
Literatur. Hätte der von etwa 1220 bis in die Mitte der fünfziger Jahre des
13. Jahrhunderts hinein literarisch tätige Rudolf von Ems ihn nicht in einen
Autorenkatalog seines Alexanderromans (um 1230/50) mitaufgenommen,
wüßten wir nicht einmal von seiner Existenz1. Rudolfs Bemerkungen, auch
wenn diese in Ermangelung vergleichbarer Zeugnisse nur mit Vorsicht zu
genießen sind, kommt somit entscheidende Bedeutung zu. Sie stehen im
Kontext einer Rückschau auf ältere Alexanderdichtungen und lauten:

Des hän ich gar verwegen mich,
und ist daz genuoc tumplich
wan so manec wise man
vor mir sich hat genomen an
ze tihtenne diu mare.
dem edelen Zäringaire
tihtes durch siner hulde solt
von Herbolzheim her Berhtolt,
der hat als ein bescheiden man
gevuoge und wol gesprochen dran
und tet bescheidenliche erkant
daz er von im geschahen vant.
doch hat er getihtet niht
des diu histörje von im giht,
daz der zehende möhte wesn
des ich von ime hän gelesn2.

„Dazu habe ich mich fest entschlossen,
auch wenn es recht töricht ist,
da vor mir so zahlreiche gelehrte Männer
es unternommen haben,

die Geschichte [sc. Alexanders des Großen] zu verfassen.
Für den vornehmen Zähringer

verfaßte sie - um den Lohn von dessen Wohlwollen -
Herr Berthold von Herbolzheim.

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