Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 520
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1993/0520
bar nicht, denn immerhin betrachtet auch er Berthold V. von Zähringen als
Gönner Bertholds26.

Hinzukommt, daß auch Karl Goedeke sowohl für das bei Würzburg gelegene
Herbolzheim als auch für die Gönnerschaft Bertholds V. von Zähringen
plädierte27.

Wenig später klassifizierte Eduard Heyck Berthold als südbadischen Ministerialen
des letzten Zähringers28. Heycks Gesamtsicht der Dinge verbindet
sich zu folgendem Charakterbild: „Fast scheint es, als ob für Bertold V die
immer erneuten Erfahrungen seines Vaters die Veranlassung gewesen seien
, die ihn selber andere Wege einschlagen liess. Wenn Jener sich fortwährend
und stets auf's Neue vertrauend in die Reichsangelegenheiten
wirft und Rath, Thatkraft und Tapferkeit in erster Linie für sie einsetzt, beschränkt
sich der Sohn in vorsichtiger, zögernder Weise auf das Unvermeidliche
. Daher unter ihm die nach Aussen gleichförmige, in sich befriedigte
Fortentwicklung der eigenen Landesherrschaft gegenüber dem ungeheuren
Hin- und Herschwanken unter Bertold IV Als Herzog führt
Berthold V ein straffes, umsichtiges Regiment, dessen gefürchtete Strenge
wohl zuweilen nicht ohne Härten gewesen ist; den Aufstand am Anfange
seiner Regierung wirft er mit Kraft nieder und verhehlt seinen Stolz über
den Sieg der Mit- und Nachwelt nicht. Seinen Besitz und seine Einnahmen
zu mehren ist er wohlbedacht, hält jedoch nicht ängstlich an sich und giebt
schon bei Lebzeiten an seine Verwandten dahin, von denen ihm die Uracher
vielleicht nicht allzeit Freude bereitet haben. Zu dem Bilde des in
Freude an weltlichem Sang und Lied auf dem Freiburger Schlosse Hof haltenden
Herzogs, das der Thenenbacher erschaut, passt es vortrefflich, wenn
wir ihn den Namen der Stadt des Recken Dietrich, seinem eigenen Geschlechte
so erinnerungsvoll, den Namen Berns, von dem der Dichtermund
der Zeitgenossen sang, erneuern sehen, wenn wir ferner erfahren, dass in
seinem Auftrage Bertold von Herbolzheim ein - uns verschollenes - Lied
von den Thaten des grossen Alexander gedichtet hat [...]. So hat die nach
dem Schlummer des elften Jahrhunderts im zwölften zu reichem neuen Leben
erblühende Lust an weltlicher That und höfischem Treiben, an fürstlichem
Ruhm und ritterlichem Sang am meisten Bertold V, der hier Alles
übt, was sonst den Hof des scheinbar niedergegangenen Stauferhauses belebt
hatte, aus dem Gedankenkreis herausgeführt, in welchem einst der erste
Herzog seine Aufgaben gefunden hatte. Er hat in dieser Beziehung die
Entwicklung abgeschlossen, die die Zähringergeschichte seit Bertold I
langsam, aber stetig durchgemacht hat."29

1898 begann das von Julius Kindler von Knobloch bearbeitete 'Oberbadische
Geschlechterbuch' zu erscheinen. Der den Herren 'von Herbolzheim'

520


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1993/0520