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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 526
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Zähringer. Demnach liegt es nahe, Bertholds Herkunfts- bzw. Aufenthaltsort
auch im unmittelbaren Herrschaftsbereich der Zähringer zu
suchen. Wie eine Überprüfung der betreffenden Territorien zeigt, kommt
nur das breisgauische Herbolzheim in Frage57. Die Tatsache, daß in dem
an der Jagst gelegenen Herbolzheim erst im späten 13. Jahrhundert Personen
bezeugt sind, die sich nach dem Ort nennen, weist in dieselbe Richtung58
.

Konzentrieren wir uns also auf das südbadische Herbolzheim. Was hat es
mit diesem Ort und den dort möglicherweise ansässigen zähringischen
Dienstmannen nun eigentlich auf sich? Antworten auf diese Fragen geben
vor allem die frühesten urkundlichen Zeugnisse, denen wir uns nun zuwenden
müssen59.

Ein erster Hinweis auf eine Herbolzheimer Ministerialenfamilie findet sich
bereits im sogenannten Rotulus Sanpetrinus, einem Schenkungsverzeichnis
des Klosters St. Peter (bei Freiburg), dem Hauskloster der Zähringer60.
Dieses 'Traditionsverzeichnis' wurde, dem Schriftalter nach, von der Mitte
des 12. bis zu den ersten Jahrzehnten des 13. Jahrhunderts gefertigt und
vereinigt Schenkungsurkunden und Privilegien von Seiten befreundeter
Stifter, Geistlicher und umliegender Grundbesitzer, aber auch Zins- und
Rechnungsberichte. Die Dokumente datieren von 1095 bis 1203. Aus der
Frühzeit des Klosters, um 1108/1122, datiert die Schenkung eines gewissen
Livtfridus de Brivlingen, die von drei domestici de domo ducis bezeugt
wird: Cvonradus de Livcilnhart, Diepoldus de Heribothsheim und
Burchardus de Crouchtal61. Diepold von Herbolzheim gehörte demnach
zur zähringischen Ministerialität und nahm - vermutlich für Herzog
Berthold III. - wohl Verwaltungsdienste wahr, über die nichts Genaues bekannt
ist.

Erst im Jahr 1179 begegnen wir einem weiteren Herbolzheimer: Liutfridus
de Herbotsheim62. Er befindet sich unter jenen Anwesenden, welche am
4. März dieses Jahres in Riegel (bei Freiburg) eine Bestätigung des Herzogs
Berthold IV. von Zähringen zugunsten des Klosters Tennenbach bezeugen63
.

Aus dem 12. Jahrhundert ist dann nur noch ein einziger urkundlicher Beleg
erhalten, der einen Herbolzheimer namentlich nennt. Es handelt sich um
ein nicht exakt datierbares Verzeichnis von Einkünften der Abtei Einsiedeln
bezüglich Riegel, das unter der Rubrik Isti denarii debentur in Riegol
verzeichnet: Wernherus de Herbosthein 10 sol. pro carrada. idem 3 sol. in
festo Georii et 100 pullos infesto Joh. Bapt. Galrei 4 sol. [...] Wernherus
Herbosthein 15 sol. de mansibus tribus.64

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