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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 532
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  (z. B.: IV, 145, xii)



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panter Weise an Alexanders Belagerungskämpfe gegen das widerspenstige
Tyrus erinnern) und anderes mehr - leicht vergessen. Gerade diese Aktionen
aber könnten auch für Berthold IV. und sein Umfeld eine lebhafte
Identifikation mit der mittelalterlichen Alexander-Figur gefördert haben.

Wie Alexander hat auch Berthold IV. Städte gegründet. Zu nennen wären
etwa Freiburg im Uechtland oder Neuenburg am Rhein93. Aber nicht nur
Bertholds Stadtgründungen, sondern auch sein politischer Stil - zu denken
wäre an seine Bemühungen um König Ludwig VII. von Frankreich94, die
Übernahme des Lenzburger Erbes95, die Beteiligung an Fehden und die erfolgreichen
Konsolidierungsbemühungen seiner Herrschaft in Schwaben96
- lassen kaum daran zweifeln, daß auch schon der Vater des letzten Zähringers
am Alexander-Stoff Gefallen gefunden haben dürfte. Bertholds 'Alexander
' ist somit durchaus auch am Hof Bertholds IV. denkbar.

Ergebnisse:

Über Berthold von Herbolzheim ist nichts Sicheres in Erfahrung zu bringen
. Weder wissen wir, ob er Dienstmann oder Ritter war, noch wissen wir,
ob er der Geistlichkeit angehörte. Seine durchaus wahrscheinliche Zugehörigkeit
zur Herbolzheimer Ministerialität läßt alle Möglichkeiten offen
.

Daß Berthold von Herbolzheim seinen 'Alexander' um 1200 oder noch
später in den Diensten Bertholds V. von Zähringen gedichtet hat, bleibt reine
Vermutung. Wenn man den 'zähringischen Alexander' chronologisch
nach Lamprecht und damit nach der Mitte des 12. Jahrhunderts ansetzt,
kommt ebenso Berthold IV. von Zähringen als Auftraggeber in Frage. Für
die Abfassung des 'Alexander' wird mit einem Entstehungszeitraum gerechnet
werden müssen, der von der Mitte des 12. Jahrhunderts bis zum
Tod Bertholds V. im Jahr 1218 reicht. Unsicherheit herrscht auch über den
Inhalt des 'Alexander'. Ob und wie eine Lamprechtsche Version als Vorlage
diente, ist ungewiß. Berthold von Herbolzheim könnte sowohl auf Lamprechts
als auch auf Alberics Dichtung zurückgegriffen haben. Wie weit er
volkssprachige oder gar lateinische Quellen benutzte, muß offen bleiben.

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