http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1993/0548
ches den Zusammenhang der walküren mit den feen außer zweifei setzt, dem ritter
zeigt sich eine jungfrau mit weißem gewand auf einem stein sitzend; sie hat seiner
von jugend her in gefahr und krieg gehütet und war unsichtbar um ihn, so oft er
nach ihr wünscht, sie bewegt sich, durch übermenschliche kraft, schnell wohin ihr
gelüstet. Staufenberger, nachdem er sich ihr in liebe verbunden hat, darf alles, nur
kein ehlich weib nehmen, sonst stirbt er in drei tagen, als er sich doch zu einer andern
heirat entschließt, stößt sie ihren fuß durch die bühne, und er muß sterben.
Dieser merkwürdigen sage zufolge wäre „wunschweib, wünschelweib" die, deren
gegenwart der geliebte herbeiwünschen kann, so oft er sich nach ihr sehnt"4.
Die Verbindung aber zwischen einem solchen übernatürlichen Wesen und
einem menschlichen Partner nennt man nach Friedrich Panzer „gestörte
Martenehe". Niels Kranemann schreibt über dieses Motiv:
„In „Peter von Staufenberg" ist der Erzähltypus der „gestörten Martenehe" verwirklicht
. „Mahrte" ist das Femininum von „Mahr, Mahrt", das ist ein einem Alb
oder Incubus ähnelndes Wesen. Mit ihm geht der menschliche Partner eine Ehe
ein, deren Bestand davon abhängt, daß er sich strikt an ein bestimmtes Gebot
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Der Fuß an deer Dechke. Steindruck von 1823 nach einer Miniatur der Straßhurger
Handschrift (ca. 1440)
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