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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 561
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Undine, liebes Bildchen du,
seit ich zuerst aus alten Kunden
dein seltsam Leuchten aufgefunden,
wie sangst du oft mein Herz in Ruh'!16

Und in einer Notiz aus dem Jahr 1812, erschienen in der Zeitschrift „Die
Musen", nennt er ausdrücklich Paracelsus' Schrift „Liber de nymphis..."
als seine Quelle und erwähnt auch, daß darin von einem Ritter von Staufenberg
die Rede ist17. Während Fouques „Undine" bis in die heutige Zeit
nachlebt, man denke nur an das Drama „Ondine" von Jean Giraudoux oder
an Ingeborg Bachmanns Erzählung „Undine geht", hat die Geschichte des
Ritters von Staufenberg im 20. Jahrhundert nur noch in zwei Romanen
ihren literarischen Niederschlag gefunden. Das erste Beispiel ist der Roman
„Der nackte Mann" von Emil Strauß aus dem Jahr 1912. Der Roman
behandelt den Religionskampf des reformeifrigen calvinistischen Markgrafen
Ernst-Friedrich mit den lutherischen Bürgern der Stadt Pforzheim.
Die Erzählung der Staufenberger-Sage legt Strauß dem Freund des Markgrafen
in den Mund als entferntes Gleichnis für das Schicksal des Markgrafen
, der gleich dem Ritter im Besitz einer geheimnisvoll schönen Frau
ist, ohne sich an diesem Glück genügen zu lassen. Das zweite Beispiel ist
der Roman „Der Erdgeist" von Hermann Eris Busse aus dem Jahr 1939.
Die Nacherzählung der Geschichte des Ritters von Staufenberg geschieht
hier durch die Figur des Poppele, einer mythischen Gestalt, die die vitalen
Kräfte von „Blut und Boden" des Oberrheins verkörpert:

Es ist Johannistag, und im Gasthaus zum Adler in Ingenstadt sitzt eine Namenstagsgesellschaft
, zu der der Poppele, als Johann Jacob Christian, stößt, um mit den
Ehrenwerten seinen Spaß zu treiben. Sie trinken Staufenberger, das köstliche Gewächs
, das an den Hängen der Burg des Ritters Peter noch heute gedeiht. Der
Wein gibt das Stichwort für die Wiedergabe der Sage, wobei der Erzähler, der
Poppele, ausdrücklich erwähnt, daß seine Nacherzählung auf die „Zimmersche
Chronik" zurückgeht.

VIII Sagen- und Märchenversionen

Bei den Sagen, die Schloß Staufenberg und den in der Nähe gelegenen
Stollenwald zum Ort der Handlung haben, muß man zwischen solchen, die
lediglich Egenolfs Versnovelle in Prosa verkürzt nacherzählen, und solchen
, die sowohl vom Personal wie von der Handlung her Neues bringen,
unterscheiden.

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