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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 574
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ein gewisser Paulus Leardi vor Papst Pius VI. hielt und 1794 in Rom
drucken ließ.

Im Umkreis der Festspiele und Festreden tauchen noch etliche Schriften
auf, die sich vielleicht als Festprogramme oder -Ordnungen bezeichnen
ließen; so etwa die Beschreibung der ,Ordnung, nach welcher das heilige
Sacrament der Tauff von Damiano Hugone dem erstgebohrnen Printzen
oder Printzessin des Lud. Georg, Marggraffen zu Baaden-Baaden, u. Maria
Anna in der Schloss-Kirch zu Rastatt administrirt werden solle' (1726);
oder der ,Arth und Weiss, wie Hertzog Ludwig von Orleans u. Frau Augu-
sta Maria Joanna, Marggräffin von Baaden-Baaden durch Damian Hugo,
Bischoffen zu Speyer, 1724 in der Hoff-Kirch zu Rastatt Solenniter
vermählet worden'; das ,Ehren-Gedächtniss' des Markgrafen Ludwig
Wilhelm und der ,Leich-Conduct' des Bischofs Franz Christoph, und vieles
mehr.

Von den Fest- und Grabreden war nun lange genug die Rede - obwohl
natürlich noch das angeführt werden könnte, was vor allem die Rastatter
Professoren Joseph Loreye und Franz Karl Grieshaber zu diesem Genre,
lateinisch oder deutsch, beigetragen haben; neben ihren piaristischen Vorgängern
machen sie damit keine schlechte Figur. (Grieshabers Gedicht auf
einen verstorbenen Schüler böte sich da als schönes Beispiel an: ,In obitum
F. Koeppleri, Wölchingensis, in lyceo nostro philosophiae secundo anno
Studiosi. Rastadii 1837'.)

Aber außer der Musik ist, gleichermaßen aus Verlegenheit, auch ein anderes
Fach unter Verschiedenes' verbucht worden: die Kunst. Sie hat im
Lehrplan wohl keine große Rolle gespielt; immerhin findet sich das eine
oder andere Buch zum Gebrauch der Zeichenlehrer (darunter eins über eine
neue Art, mit Öl und Wachs zu malen, 1770 in Mannheim in französischer
Sprache gedruckt). Und immerhin gibt es, damit es an Vorbildern
nicht fehle, etwa das ,Neue Mahlerlexikon' von Ludwig von Winckelmann
(Augsburg 1796); oder die ,Dell'Architettura otto libri' von Pietro Cataneo
(Venedig 1567); die ,Kunst der fünff Säulen' von Wendel Dietterlin (Nürnberg
1598?)8; die ,Delineatio omnium templorum et coenobiorum in Vien-
na Austriae' (Augsburg 1724); die ,Architecture moderne' von Charles-
Antoine Jombert (Paris 1764). Daß diese Bücher ausgerechnet in Rastatt
zusammenfanden und zusammenblieben, ist wahrlich ein kleines Wunder.

Nichts mit Architektur zu tun hat freilich ,Sarsena oder der vollkommene
Baumeister', dieses Buch enthält u. a. die ,Geschichte und Entstehung des
Freimaurer-Ordens und die verschiedenen Meinungen darüber, was er in
unsern Zeiten seyn könnte' und wurde in 4. Auflage in Bamberg gedruckt,

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