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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 594
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sehr vergnügt, denn fern von Harm
lag mein Bräutchen mir im Arm.
Nachdem Kundschaft eingezogen,
ob die Lieb wohl zugeflogen,
und die Auskunft wahr und klar
über die Erwartung war,
so befahl sie zum Erfrischen
uns den Coffee aufzutischen,
und den nahmen wir dann fein
unter muntren Scherzen ein.

Nun in neunundzwanzig Jahren
läßt sich mancherlei erfahren,
manches Gute, manchen Schmerz,
beide sind dahin geschwunden,
beide haben wir empfunden,
und wir staunen heut' vergnügt,
jeder Schmerz ist ja besiegt.
Wir erzeugten vierzehn Kinder,

der Verstorbnen Zahl ist minder,
Gott sei Dank für jedes Kind,
da noch acht am Leben sind.
Jene finden wir einst wieder,
wenn man die erstarrten Glieder
endlich in die Erde senkt,
und der Tod uns Ruhe schenkt.
Diese werden weil wir leben,
uns noch manche Freude geben,
trifft mitunter auch ein Schmerz
unser elterliches Herz,
müssen wir gleich manche Plagen,
weil wir leben, noch ertragen.
Oh! So wird doch frei von Pein
jenseits unsre Ruhe sein.
Weil wir noch hienieden wallen,
wirst Du mir, ich Dir gefallen.
Du bist mein und ich bin Dein,
wird die Losung ferner sein.

Heinrich Medicus war auch als Poet sehr fleißig, er schrieb insgesamt 120
Gedichte zu vielerlei Gelegenheiten. Sie sind in einem Band zusammengefaßt
und befinden sich, im Original, im Familienarchiv der Familie Medicus
in Östereich. Die Lektüre hat den Verfasser so fasziniert, daß er möglichst
alles von diesem bemerkenswerten Herrn kennenlernen möchte.
Der Heimatverein Lichtenau bemüht sich Heinrich Medicus' Lebenswerk
wenigstens als Kopie in seinem heimatgeschichtlichen Archiv zu sammeln,
lassen Sie mich, lieber Leser, an dieser Stelle die Bitte aussprechen, wenn
Sie Schriften von Heinrich Medicus besitzen, und sei es auch nur als
Kopie, oder wenn Sie Kenntnis davon haben, wer solche Schriften besitzt,
lassen Sie es uns wissen, wir sind daran interessiert, möglichst alles, was er
geschrieben hat, zusammenzutragen, damit kommende Generationen es
nicht so schwer haben, seinen Spuren zu folgen.

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