Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 596
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1993/0596
der „Schulcomödie" kennen, die in den meist mit einer höheren Schulanstalt
verbundenen oberschwäbischen Klöstern heimisch war. Vor allem
Marchtal genoß auf dem Gebiet des Singspieles im 18. Jahrhundert einen
besonderen Ruf5. Aus der Zeit von 1751 bis 1777 sind noch zahlreiche
Schuldramen bekannt6, wohl zum Großteil von Sebastian Sailer, darunter
aber auch ein deutsches Singspiel „Die Seufzer der gefesselten Sinnen" auf
Abt Ignatius Stein (aus Rottenburg a. N.) von dessen Pflegekind G. A. B.,
gedruckt in Ulm 1771, 14 Seiten7. Ob der sich hinter dem Kürzel G. A. B.
verbergende Klosterschüler Georg /Inton ßredelin war, ließ sich bislang
nicht klären. Die Dichter der Stücke hat man „wohl stehts im Kloster selbst
zu suchen. ... Beinahe alle ... sind ... mit Musik durchsetzt, deren Komponisten
man unter den zahlreichen musikalisch gebildeten Konventualen zu
suchen haben wird"8. Die „Schulcomödien" bildeten meist den festlichen
Rahmen zu feierlichen Schulakten, Schlußprüfungen oder Disputationen.

Er beendete allerdings sein aussichtsreiches Studium nicht, da ihm sein Vater
„wegen einer moralischen Verfehlung" die finanzielle Unterstützung
versagte9.

3. Seine Hayinger Zeit

Am 26. Juni 1778 heiratete Bredelin die Witwe des Hayinger Lehrers
Aegydius Knupfer, Maria Knoll, und wurde dort Fürstlich Fürstenbergi-
scher Stadtpräzeptor10. Im Hayinger Taufbuch finden sich drei seiner Kinder
: Laurentius Sebastian, *12. 10. 1779, Walburga Katharina, *10. 11.
1780 (Mutter jeweils Maria Knoll) und Franciscus Aloisius, *Illeg 16. 01.
1783 (Mutter ist die ledige Anna Knupfer, vermutlich die Stieftochter aus
der ersten Ehe seiner Frau).

Während seiner Hayinger Dienstzeit dichtete und komponierte er mehrere
Singspiele, von denen sich bislang nur das am 1., 3. und 8. April 1781 aufgeführte
Stück „Das Ziel und End des Menschen" nachweisen läßt11. (Auf
Seite 2 des Textbüchleins steht geschrieben, daß dieses „wiederum ganz
neue Stück, samt dem Musiksatze ... abermal von dahiesigen Stadtpräcep-
tor Bredelin" ist.) Die Kinder aus der ersten Ehe seiner Frau übernahmen
die Rollen der Religion (Fidel Knupfer, * 1765), der Uranie oder die
menschliche Seele (M. Anna Knupfer, * 1767) und des Gesichtes (Joseph
Knupfer, er wäre allerdings erst 6 Jahre alt gewesen. Es ist also vielleicht
ein Namensvetter.)

Im „Vorbericht" heißt es über den Inhalt: „Nur eines ist nothwendig: Nämlich daß
wir uns bestreben, Gott auf dieser Welt zu dienen, welches unser erstes, - und
dann Ihn einstens im Himmel zu besitzen, welches unser letztes Ziel und Ende ist;

596


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1993/0596