Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 597
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denn nur deßwegen hat uns 1) Gott der Vater erschaffen. 2) Der Sohn erlöset, und
3) der heil. Geist geheiliget: Welche drey Beweise die drey Theile unsers gegenwärtigen
Singspiels geben werden. In (den zwei eingeschobenen Aufzügen) der
Prose wird uns der große Verachter der Welt, der heil. Arsen, der die wahre Christen
-Philosophie nach ihrem ganzen Umfange besäße, ausführlich unterrichten,
wie sehr wir jene Dinge zu fliehen haben, die uns von unserem erst = und letzten
Ziel und Ende abhalten ..."

Von der „Prose" ist nur der Inhalt wiedergegeben. Das Stück steht also
ganz in der Tradition der klösterlichen Schulcomödie: Die „geistlichen
Dramen hatten ... Zwischenspiele, ... welche denselben Stoff noch einmal,
aber in Allegorien behandelten" und stets musikalisch ausgearbeitet waren.
„Die Programme aus dieser Zeit theilen für die Cantate den Text vollständig
mit, für das Schauspiel ... bloß ... den Inhalt"12. Die Musik schloß sich
dem „Kirchenstyle" der Zeit an, die Chöre waren meist Kirchenlieder13.
Bredelins Musik ließ sich bis jetzt nicht auffinden14.

4. Bredelins Hausacher Dienstzeit

In Donaueschingen besuchte Bredelin 1784 einen Normallehrkurs und
tauschte seine Schulmeisterstelle in Hayingen mit der von Lehrer Nepo-
muk Hirler in Hausach. Die Stadt „begunnte" im 1785 ein „Öfele" für sein
neues hinteres „Stüble"15. Er wurde wegen seiner hervorragenden Leistungen
1787 zum Fürstlich Fürstenbergischen Schulvisitator ernannt16. Durch
den Leichtsinn und die Unhäuslichkeit seiner kränklichen Ehefrau kam er,
der 83 fl 36 kr, ab 1786 zusätzlich 50 fl aus dem Landesschulfonds17 und
20 fl aus der Wolfacher Almosenstiftung im Jahr verdiente, in große finanzielle
Schwierigkeiten. Nach Angabe des damaligen Oberamtmannes von
Schwab18, der sich um eine Verbesserung der Verhältnisse Bredelins
bemühte, betrugen seine Schulden ca. 800 fl. Sein Vater weigerte sich weiterhin
, den Sohn zu unterstützen; auch die Fürsprache der Fürstin von Fürstenberg
konnte ihn nicht umstimmen, denn mit seiner „unseriösen"
Schwiegertochter war er offensichtlich überhaupt nicht zufrieden19.

Über den Hausacher Pfarrer beklagte sich Bredelin 1786 bei Landvogt von
Schwab, da er seinen verkrüppelten Sohn nicht leiden könne, daß er stets
gegen ihn arbeite und ihn hasse, warum wisse er nicht20.

Allen Widrigkeiten zum Trotz fand Georg Anton im selben Jahr die Muße,
ein Huldigungsgedicht zum Namenstag (19. März) der beiden Fürsten Joseph
Maria Benedikt von Fürstenberg und dessen Schwiegervater Joseph
Wilhelm Eugen von Hohenzollern-Hechingen zu verfassen: „Minervens
letztes Fest"21. Es zeigt, welch hohe Bildung er während seiner Studienzeit

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