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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 599
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Zu seinen Aufgaben zählte neben der Unterrichtung der Schüler auch die
der Lehrer im Oberamt Wolfach28. Seine Notiz im Visitationsbericht von
1794 zeigt die Notwendigkeit der Lehrerfortbildung: „Mit Ausnahme der
Lehrer in Wolfach ... , machen alle orthographische Fehler und wissen oft
nicht, was Hauptwörter sind"29. Seinen letzten Visitationsbericht verfertigte
er am 31. Juli 1797. Der Obervogt von Schwab berichtete am 9. 11.
1797 dem Fürsten: „Im Anschluß folget ihr erst ihm ... vorigen Monaths
dahier eingetroffenen Schulvisitationsbericht des nacher Biberach als Magister
abgekommenen Hausachischen Lehrers und Schulvisitators Bredelin
"30. Sein zweiter Stiefsohn Joseph Knupfer übernahm die vakante Prä-
zeptorenstelle, nachdem Bredelin die Stadt Hausach gebeten hatte, die
Nachfolgefrage seiner Stieftochter Maria Anna Knupfer zu überlassen, was
ihm wegen der Verdienste um die Stadt bewilligt wurde. (Joseph gründete
und dirigierte später die Hausacher „Türkische Musik"31).

5. Bredelin und das Biberacher Theater

1797 kehrte Bredelin also wieder in seine Heimatstadt zurück, die zu der
Zeit neben Ulm eine der größten und bekanntesten Städte Oberschwabens
war. Er übernahm die Stelle des Kasimir Böhm an der katholischen Lateinschule
, die im 18. Jahrhundert nur noch einen Lehrer hatte, der Magister
hieß und den Elementarunterricht in lateinischer Sprache vermittelte. Nach
dem Übergang Biberachs an Baden richtete die Regierung im Jahre 1806
das gemischte Gymnasium beider Konfessionen im Gebäude der ehemaligen
katholischen Professoratsschule ein, die bis zum Ende der Reichsstadt
neben der katholischen Lateinschule bestand. Der Unterricht in den alten
Lateinschulen hörte nun auf. Ab dem 20. 6. 1806 leiteten die Musikdirektoren
Magister Bredelin und Justin Heinrich Knecht (1752—1817)32 den
Musikunterricht an der neuen Lehranstalt33. Ersterer vermählte sich nach
dem Tode seiner Frau 1810 mit Anna Renz und ging drei Jahre später unter
Beibehaltung eines Teils seiner Besoldung in Ruhestand. Einem Verwandten
schrieb er im gleichen Jahr ins Stammbuch:

„Von einem invaliden Lehrer
Nimm diese kranken Zeilen hin,
Ich bleib als Vetter Dein Verehrer
Und heiß: Magister Bredelin"34.

Im Alter von 62 Jahren verstarb er am 15. November 1814.

Auch in seinen letzten Jahren widmete sich Georg Anton Bredelin in seiner
freien Zeit der Musik und Schauspielerei, die in Biberach schon lange
Tradition war35. Bereits im Jahre 1655 erfährt man von Schülerschauspie-

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