http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1993/0611
Das Turennedenkmal in Sasbach, links der Stumpf des Nußbaums, unter
dem Turenne verstarb (französischer Holzstich) Repro: Verfasser
hen. Ein jedes wollte die Ankömmlinge auf den Hügel geleiten. Die kleine
Schar zerstob, als der amtlich bestellte Fremdenführer mit würdevoller
Miene auftauchte. Er brachte die Besucher zu der Anhöhe, führte zu Obelisk
und Stele. Gemeinsam entzifferte man die Inschriften und rief die damaligen
Vorgänge in Erinnerung. Der eifrige Führer versuchte schließlich,
am ausgetrockneten, knorrigen Stamm des alten Nußbaums Streifspuren
nachzuweisen, die von der tödlichen Kanonenkugel stammen könnten.
Dieses leibhaftige Geschoß hielt der Fremdenführer plötzlich den erstaunten
Besuchern vors Gesicht. Dabei unterbreitete er einen verblüffenden
Vorschlag. Lassen wir Alexandre Dumas mit eigenen Worten berichten8:
„Leise flüsterte mir der Guide ins Ohr, daß das Dorf Sasbach, gegenwärtig
in finanzieller Verlegenheit, bereit wäre, sich gegen eine bestimmte Summe
von dem kostbaren Objekt zu trennen. Dieses Angebot, das mich an
vergleichbare Offerten in Ferney und in Fontainebleau hinsichtlich des
Spazierstocks Voltaires und der Hutfeder Napoleons erinnerte, ließ mich
trotz seiner Gefälligkeit vollkommen gleichgültig. Ich erwiderte also, daß
ich in noch größerer Geldverlegenheit wäre als das Dorf Sasbach, was mir
das Vergnügen nähme, hier hilfreich zu wirken. Ich würde aber einen
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