Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 634
(PDF, 129 MB)
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geachtet. Auch die bereits auf Veranlassung von Professor Schlippe eingesetzten
Butzenscheibenfenster wurden wieder zerstört. 1965 sah sich Landrat
Dr. Mayer veranlaßt, auf den Schutz der Kapelle „vor Beschädigung
durch Mutwillen und Leichtfertigkeit" zu dringen. Unterdessen versuchte
Helene Heinrich-Leister die 1789 nach Gremmelsbach bei Triberg verkauften
Kirchengeräte der Kapelle aufzuspüren. Leider blieben diese
Bemühungen ohne Erfolg. Immer wieder verzögerte Geldmangel den Fortgang
der Restaurierung. Frau Heinrich-Leister versuchte sich auch dieses
Problems anzunehmen. Sie schrieb Bettelbriefe und bat um Schenkungen
oder testamentarische Zuwendungen. Als dies keinen Erfolg brachte, eröffnete
sie mit zwei Mark ein Sparkonto zugunsten der Kapelle und bemühte
sich um kleine Spenden. So konnte sie immerhin fast 2 000 DM zusammenbringen
. Auch ein Geldgeschenk der Stadt ließ Helen Heinrich-Leister
auf dieses Konto anweisen. Die Hoffnung, das begonnene Werk über einen
Landespreis für Heimatforschung zu fördern, erfüllte sich leider nicht.

1981 kam endlich wieder Bewegung in die Angelegenheit. Die Kapelle
wurde in einen Ortssanierungsplan aufgenommen. Der Restaurator
A. Panowski erstellte eine Dokumentation ihres damaligen Zustands.
Helene Heinrich-Leister drängte ständig auf den Fortgang der Arbeiten. Zu
Neujahr 1983 wurden anläßlich der Verleihung der silbernen Bürgermedaille
der Stadt Herbolzheim ihre Verdienste durch Bürgermeister Hoffmann
gewürdigt. Karl Lapp, der Denkmalpfleger des Landkreises Emmendingen
, schrieb ihr aus diesem Anlaß: „...Wie sechs Löwen zusammen
kämpften Sie um Ihre Margaretenkapelle - zäh, unverdrossen, keinen Weg
ungegangen, keinen Versuch unversucht gelassen. Darüber hinaus haben
Sie Ihr Können und Wissen, all Ihre Kraft und Liebe voll in die Waagschale
der ehrenamtlichen Pflicht der archäologischen Denkmalpflege gelegt
..."

Im Frühjahr 1983 beauftragte das Landesdenkmalamt Freiburg Herrn Gerhard
Wesselkamp mit einer weiteren Grabung im Kirchenschiff. Zur Vorbereitung
trugen in freiwilligem Einsatz Schüler der Emil-Dörle-Realschu-
le mit ihren Lehrern Friedrich Hinn und Gerhard Rischewski die Aufschüttungen
bis zum vorgesehenen Grabungsniveau ab. Als ehrenamtliche Beauftragte
für Denkmalpflege beteiligte sich natürlich auch Helene Heinrich
-Leister an dieser Aktion. Sachkundig und mit großer Sorgfalt beaufsichtigte
sie die Arbeiten. Der Eifer und die Aufmerksamkeit der Jugendlichen
machten ihr große Freude. Als aber im folgenden Herbst wieder einmal
selbst zur dringendsten Sicherung der Ausgrabungen das Geld im
Stadtsäckel fehlte, schrieb Helene Heinrich-Leister kurzentschlossen an
den Regierungspräsidenten. Dr. Nothelfer wußte bereits von ihrem „selbstlosen
Einsatz für dieses in bedauernswertem Zustand befindlichen Klein-

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