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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 641
(PDF, 129 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1993/0641
bietes sowohl die Aktivitäten der regionalen
Adelsfamilien, ihren Zug in den Wald
und ihren Herrschaftsaufbau wie auch das
Hineinwirken von politischen Kräften zu
beleuchten, die von außerhalb mit starkem
Interesse an und in der Schwarzwaldlandschaft
aufgetreten sind (S. 17).
Nach der Darstellung der allgemeinen
Siedlungsgeschichte, geht daher der Verf.
zunächst den freien Herrenfamilien innerhalb
des oberen Kinziggebietes nach: den
Herren von Wolfach, von Hornberg, von
Brandeck, von Ramstein und von Falkenstein
. Danach versucht er die überregional
wirkenden Adelskräfte zu erfassen: die
Staufer, die Herzöge von Teck, die Grafen
von Freiburg, die Zähringer sowie die
Herren von Geroldseck in der Nachfolge
der Grafen von Sulz.

Unbestreitbar liegen der hohe Wert und
die große Bedeutung dieser Arbeit bei der
tiefgründigen Ermittlung und Bearbeitung
zahlreicher historischer Einzelfragen. Von
diesen wurde im Jahre 1993 bei der Diskussion
um das Hornberger Jubiläum fast
ausschließlich das Problem um die Herren
von Hornberg berücksichtigt. Aber ebenso
wichtig sind die Ergebnisse und Erkenntnisse
, die der Verf. allgemein zu seinen
Problemen gefunden hat, die ihrerseits
auch beispielhaft für weitere ähnliche Arbeiten
sein können. Einige dieser Erkenntnisse
seien stichwortartig genannt: Die
Siedlungsgeschichte des oberen Kinziggebietes
war seit dem 11. Jahrhundert die
Domäne adeliger Kräfte, der sog. Edel-
freien, ob zugezogen, ansässig oder überregional
orientiert. Das adelige Selbstbewußtsein
dieser Geschlechter äußerte sich
in der Namen- und Wappengebung, in der
Burg als Besitz- und Herrschaftsschwerpunkt
. Ihre Herrschaftsgebiete waren in
der Regel territorial geschlossen. Die
Stadtgründung in diesen Bereichen war
elementar und wichtig. Die Herkunft dieser
edelfreien Familien konnte in den Bereich
des oberen Neckar und der Baar lokalisiert
werden, die Besiedlung des oberen
Kinziggebietes kam also von Osten.

Selbst die Geroldsecker wurden in diesem
Gebiet als Erben der Grafen von Sulz
tätig. Auch die aktive Rolle der Zähringer
in dieser Waldregion konnte einleuchtend
gemacht werden, wobei wohl der Erzbergbau
keine unbedeutende Rolle spielte.
Daneben war es wohl auch die Verkehrsgunst
, ja sogar die verkehrs-strategische
Wichtigkeit dieses Raums, die das Engagement
des Adels hervorrief. Insgesamt
ist es eindrucksvoll gelungen, das frühe
geschichtliche Leben der Landschaft im
oberen Kinziggebiet als ein Neben-, Mit-
und Gegeneinander verschiedener adliger
Kräfte im 11. und 12. Jahrhundert darzustellen
und einsichtig zu machen.
Bleibt noch zu erwähnen, daß die historische
Methode in der Prüfung und Abwägung
der Quellen sowie in der besitzgeschichtlichen
Zuordnung und persönlichen
Abstammung hier in hervorragender
und gelungener Weise praktiziert wurde.
Grund genug, daß dieses grundlegende
Buch endlich gelesen und nicht mehr nur
über dieses gesprochen wird.

Dieter Kauß

Heinrich Hansjakob 1837-1916.
Schriftsteller, Politiker, Seelsorger. Ausstellungskatalog
zugleich Handbuch zu
Person und Werk Heinrich Hansjakobs.
Hrsg. v. Hans Heid, 553 Seiten, Selbstverlag
der Stadt Rastatt 1993, 59, - DM
Zur großen Hansjakob-Ausstellung, die
vom 4. 12. 1992 bis 17. 1. 1993 in der Historischen
Bibliothek des Ludwig-Wilhelm
-Gymnasiums in Rastatt stattfand, ist
jetzt ein umfassender Katalog erschienen,
der mit Recht vom Initiator der Ausstellung
und Herausgeber des Buches, dem
Leiter der Historischen Bibliothek in
Rastatt, Hans Heid, als „Handbuch zu
Person und Werk Heinrich Hansjakobs"
bezeichnet werden kann.
Zahlreiche Hansjakob-Spezialisten stellen
in überzeugender Weise den neuesten Forschungsstand
zum Leben und Werk des

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