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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 644
(PDF, 129 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1993/0644
Die „Schwarzwälder Kalenderblätter" von
Kurt Klein gefallen nicht nur durch das
profunde Wissen des Volkskundlers und
Brauchtumsforschers, sondern auch durch
die zahlreichen fotografischen Aufnahmen
des Vefassers, die das Kultugut des
volkstümlichen Jahres dem Leser optisch
nahe bringen. Manfred Hildenbrand

Das Großherzogtum Baden in der politischen
Berichterstattung der preußischen
Gesandten 1871-1918. Zweiter
Teil 1900-1918. Bearbeitet von Hans-
Jürgen Kremer, 737 Seiten. W. Kohlhammer
Verlag Stuttgart 1992, 98 - DM
Dieser zweite, den Zeitraum von 1900 bis
1918 umfassende Band schließt die umfangreiche
Edition ab. Die Berichte stammen
ausschließlich von dem preußischen
Gesandten in Karlsruhe Karl Johann Georg
von Eisendecker, der seit 1884 dieses
Amt inne hatte. Die z. T. sehr ausführlichen
Berichte spiegeln nicht nur die
Reichsgeschichte jener Zeit wider, sondern
geben auch wertvolle, interessante
Einblicke in die badische Innenpolitik und
Kirchenpolitik.

Wachsende Aufmerksamkeit des preußischen
Gesandten beanspruchte die kritische
Einstellung der badischen Öffentlichkeit
gegenüber Preußen, die Eisende-
cher als „Partikularismus" bezeichnete.
Die veränderte Auffassung und Neuausrichtung
des förderalistischen Denkens in
Baden, das sich auf der Grundlage einer
traditionell liberalen politischen Kultur
unter dem ideologischen Vorzeichen einer
sozial-liberalen Aufbruchbewegung offensiv
gegen die deutsche Hegemonialmacht
wandte, relativierte in dem Jahrzehnt
vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges
zunehmend das überkommene
preußische Bild von Baden als des verläßlichsten
Bundesgenossen in Süddeutschland
.

Ausführlich berichtet Eisendecher über
Heinrich Hansjakobs Ablehnung des

Zähringer Löwenordens zu Beginn des
Jahres 1900: „Was die Ordensablehnung
Hansjakobs betrifft, so ist diese offenbar
auf eine durch Erkrankung hervorgerufene
momentane üble Laune zurückzuführen
. Die Sache scheint den Herrn Pfarrer
, der allerorten als Original und in
kirchlicher Beziehung als keineswegs extrem
bekannt ist, bereits stark reuen. Er
sucht wieder Anknüpfung mit dem Kultusdepartement
, und seine Schwester, die
ihm den Haushalt führt, wandte sich entschuldigend
und erklärend an den Minister
." Manfred Hildenbrand

Das schwarze Schaf der Familie Reiß

„Nun könnte man über derartige Anrem-
pelung ... hinweggehen, handelte es sich
hier in diesem speziellen Falle nicht um
einen naturalisierten Schweizer, der vor
kurzem noch ein guter Deutscher war, bis
er es für nötig fand, seine deutsche Nationalität
abzulegen ... Er hat vier Brüder im
Felde, die ihrem Vaterlande treu als tapfere
deutsche Offiziere dienen und denen
die Schamröte ins Gesicht steigen würde,
würden sie von dem elenden Machwerk
ihres Herrn Bruders Kenntnis erhalten.
Seit Jahren kämpft dieser edle Proselyt
(Überläufer) in den ersten Reihen der welschen
Deutschenhasser mit Wort und
Schrift - die französische Regierung hat
ihn dafür mit dem Orden der Ehrenlegion
ausgezeichnet - verleugnet seine Herkunft
, seine Muttersprache ... " Soweit
die Worte, die einem Bericht der Süddeutschen
Zeitung zu Beginn des Kriegsjahres
1915 entnommen sind. Die Rede ist dabei
von Rudolf Archibald Reiß, der als achtes
Kind der hochangesehenen Familie des
Gutsbesitzers Ferdinand Reiß am 8. 7.
1875 auf dem Hechtsberg bei Hausach geboren
worden ist. Zunächst einige Marksteine
auf dem Lebensweg dieser, wie es
zunächst scheint, doch schillernden Persönlichkeit
. Nach dem Besuch der Hochschule
in Karlsruhe wechselte Rudolf

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