Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 652
(PDF, 129 MB)
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ausgewählter Forschungsliteratur und
ein Namenregister. Hervorzuheben bleibt
zweierlei: Zum einen gelingt es W. E.
Schäfer durch die Einbeziehung emble-
matischer Titelkupfer und Flugschriftblätter
, die engen Fachgrenzen des Literarhistorikers
zu überschreiten und somit exemplarisch
Wege für die Anwendung interdisziplinärer
Interpretationsverfahren
aufzuzeigen. Zum zweiten weisen die vorgestellten
Deutungsansätze über die engere
Literaturlandschaft am Oberrhein hinaus
und können in ihrer Problemstellung
auch an anderen barocken Regionalliteraturen
überprüft werden.
Zur Edition des .Güldnen Zanck-Apfel'
sei schließlich angemerkt: Auch für wenig
geübte Leser barocker Satiren lohnt es
sich, zunächst oder zumindest den ersten
Teil dieses .gerichtlichen und reiff= erwogenen
End=Urteils' über des
.löblich = lieblichen Weibervolckes Nutz
und Schutz' zu lesen. Sollte diese, durch
den Sprachstil der Barockzeit zusätzlich
entfremdete (oder befremdende?) Weiberschelte
Lust auf das Weiterlesen hervorgerufen
haben, wird der Leser, nach 151
Seiten Göttersymposion, Gerichtsverfahren
und Exempelgeschichten, durch ein
abschließendes .Weiber ABC' entschädigt
, welches folgendermaßen schließt:
Zucht ist des Weibes Heiraths Guth
Zanck und Zorn muß ihr Zung meiden
Sonst wird sie Streich' Schlag' in Unmuth
Mit Schimpf und Schäme müssen leiden
Wann das Weib nur schweigen kan
So wird sie Herr / wie der Mann.
ENDE. Ewald M. Hall

Adolf J. Schmid. Hansjakob und das
Wolftal. Ein Lesebuch. 300 Seiten,
Rombach Verlag, Freiburg 1992, 28, -
DM

Adolf J. Schmids Buch ist nicht nur ein
Lesebuch zum ersten Kennenlernen der
Schriften des Volksschriftstellers Heinrich
Hansjakob, sondern auch eine knappe

Darstellung seines Lebenswerkes. Vor allem
das Eingangskapitel gibt einen guten
Überblick über die heutige Akzeptanz des
Schriftstellers. Politikers und Pfarrers, seine
Rolle als Wortführer im Streitgespräch
und seine heute so aktuellen Aussagen als
Ökologe.

Interessant ist das Kapitel „Hansjakob
und sein Freund Fritz Geiges". Zum erstenmal
werden hier die Hansjakoberinnerungen
des berühmten Glasmalers Professor
Fritz Geiges ausgewertet und die
zweite Italienreise Hansjakobs beschrieben
, die er mit Geiges 1887 unternahm.
Die Auswahl der Hansjakob-Texte beleuchten
die „Originalmenschen" des
Volksschriftstellers im Wolftal. vor allem
im Raum Bad Rippoldsau-Schapbach.
Leider wird Wolfach. wenn man den Titel
des Buches ernst nimmt, einfach vom
Wolftal abgetrennt: denn Textproben aus
der lebendigen Erzählung „Theodor der
Seifensieder" („Waldleute". 11. Aufl..
Haslach 1984, S. 122 ff.) fehlen vollkommen
und somit auch die wichtigen Passagen
über die Flößerei. Selbst die dramatische
Beschreibung, die Hansjakob über
die Flößerei im Heubachtal („Waldleute",
a. a. O., S. 63 ff.) gibt, sucht man vergebens
.

Gerne hätte der aufmerksame Hansjakobleser
auch gewußt, aus welcher Auflage
der Werke Hansjakobs die wiedergegebenen
Texte entnommen sind. Es fehlen aber
nicht nur die Angaben über die Auflagen,
sondern auch die der Seitenzahlen der zitierten
Texte. Das Nach- und Weiterlesen
der Texte in Hansjakobs Büchern wird dadurch
sehr erschwert und damit eine wesentliche
Intention des Schmidschen Buches
(..... daß viele ... mit Vergnügen

und Neugier zu den Ganzschriften ...
greifen", so Seite 16) in Frage gestellt.
Die „Hansjakob-Zitate zur Einstimmung"
(Seite 10) sind sehr beeindruckend. Der
Rezensent hätte gerne gewußt, woher sie
stammen. Die Nachfrage bei Adolf J.
Schmid brachte das erstaunliche Ergebnis,
daß er selbst nicht mehr wisse, aus wel-

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