Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., H 519,m
Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
73. Jahresband.1993
Seite: 655
(PDF, 129 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Regionalia

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1993/0655
österreichische Herrschaft am Oberrhein
Gegenstand intensiverer Forschung
wird.".

Die „Geschichte Badens in Bildern" erweist
sich als ein für die Geschichtsschreibung
des ganzen Bundeslandes repräsentativer
Band mit umfassenden wissenschaftlichen
Erkenntnissen aus bester
Hand, mit prächtigen Bildern zum Anschauen
und kaum auszuschöpfenden Anregungen
. Mit seinem Wert als Geschenk
für jeden, der sich auch nur ein wenig um
Geschichte kümmern will, wird der Buchhandel
zu Recht werben. Karl Maier

Rüdiger von Treskow, Erlauchter Ver-
theidiger der Menschenrechte! Die
Korrespondenz Karl von Rottecks. Bd.
1: Einführung und Interpretation. Freiburg
i. Br.AVürzburg 1990. 238 S. Bd.
2: Regesten. Freiburg i. Br.AVürzburg
1992. 750 S. Veröffentlichungen aus
dem Archiv der Stadt Freiburg im
Breisgau, Bd. 26. Hg. von Ulrich P.
Ecker, Heiko Haumann, Hans Schadek.
Wenngleich in der Herder'schen Kunst-
und Buchhandlung in Freiburg in den Jahren
1812-1826 neun Bände der „Allgemeinen
Geschichte" von Rotteck erschienen
, einem „in der ersten Hälfte des 19.
Jahrhunderts meistverkauften und meistgelesenen
Geschichtswerk deutscher
Sprache", das bis zu seinem Tode 14 Neuauflagen
erlebte und dem Herder-Verlag
„zur wirtschaftlichen Blüte" und dem Verfasser
zu einem „internationalen Reno-
mee" verhalf (I, 79 f., 26), widmete „Der
neue Herder" 1949 seinem früheren prominenten
Autoren ganze 4 Zeilen. Nicht
einmal erwähnt wurde, daß dieser am 18.
7. 1775 in Freiburg geboren wurde und
dort auch am 26. 11. 1840 starb. Seinem
Vater, dem Professor Franz Karl Anton
Rodeckher, wurde 1789 das erbliche
Adelsprädikat „von Rotteck" verliehen,
das nun Karl Wenceslaus Rodeckher von
diesem Zeitpunkt an führen durfte (I, 25).
Großvater Johann Gottfried Rodecker war

1715 als Barbier und Wundarzt aus Oberkirch
zugezogen, wo der aus Straßburg
stammende Hans Jerg Rodecker am 30. 4.
1663 Anna Katharina Rauscher geheiratet
hatte (1). Karl v. Rotteck begann 1790 das
Studium der Philosophie, wechselte 1792
zur Jurisprudenz und bewarb sich nach
Promotion und Tätigkeit als Rechtspraktikant
1798 um den Freiburger Lehrstuhl
für Weltgeschichte, den der 23jährige ohne
Geschichtsstudium und ohne wissenschaftliche
Leistungen auf diesem Gebiet
vorweisen zu können, auch erhielt, da er
„durch den Präsidenten und dessen Gattin
vielen hochgestellten Personen auf's Beste
empfohlen war". 20 Jahre später war
sein Einfluß so gewachsen, daß bis zu seiner
Entlassung im Oktober 1832 praktisch
der Erfolg einer Bewerbung an die Freiburger
Albertina von ihm abhängig war.
Gegen seinen Willen wurden lediglich
Franz Joseph Büß und Karl Theodor
Welcker berufen (I, 68). Rotteck wurde
sowohl als Schriftsteller wie auch als liberaler
Politiker eine Berühmtheit. Wie von
Treskow einleitend hervorhebt, manifestierte
sich seine Popularität in einem phänomenalen
Personenkult, „der sich in Rotteck
-Liedern, Gedichten, Ehrenpokalen
und Bürgerkronen manifestierte". Ihm zu
Ehren wollte man in der „Hochphase des
Reformliberalismus um 1830 im ganzen
Lande Rotteckeichen pflanzen", und in einem
Volksschauspiel jubelten ihm die
Bauern zu: „Unser Rotteck soll leben
hoch und zehntausendmal hoch!" (2). So
trifft zu, wie der Verfasser eingangs seiner
Übersicht über das Rotteck-Bild in der
Literatur feststellt, daß kaum eine Darstellung
des vormärzlichen Liberalismus in
Deutschland in den letzten 150 Jahren auf
einen Hinweis auf Rotteck verzichtet. An
Monographien erschienen in neuester Zeit
die Arbeit von Hermann Kopf, Karl von
Rotteck - Zwischen Revolution und Restauration
, Freiburg 1980, und eine Schrift
von Horst Ehmke, Karl von Rotteck, der
'politische Professor'. Karlsruhe 1964 (3),
die „gehaltsvollste Würdigung Karl von

655


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1993/0655