http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1994/0008
Grußwort
zur Jahreshauptversammlung
des Historischen Vereins für
Mittelbaden e.V.
am 16. Oktober 1994.
Die Große Kreisstadt Bühl heißt Sie zur
Jahreshauptversammlung des Historischen
Vereins für Mittelbaden am
16. Oktober 1994 herzlich willkommen.
Es ist mir eine Freude, daß die Tagung
in unserem Friedrichsbau stattfinden
kann. Dieser Bau ist nämlich ein sichtbarer
Erfolg für die Bemühungen unserer
Stadt, ihre Geschichte zu pflegen und lebendig zu halten. Im Jahre
1992 wurde die umfassende Sanierung des Friedrichbaus abgeschlossen.
Er machte die tiefgreifenden modernistischen Veränderungen der Nachkriegszeit
rückgängig und brachte die ursprüngliche Architektur des
Gebäudes wieder zum Vorschein. Die unverwechselbare Raumstruktur des
alten Festsaals kommt jetzt wieder zur Geltung, die mit der Unterteilung in
ein höheres Hauptschiff und niedrigere Seitenschiffe an die Kirchenarchitektur
angelehnt ist. Der Grund hierfür dürfte darin zu suchen sein, daß der
Bau errichtet wurde als ein Haus für die katholischen Vereine Bühls.
Das Interesse für Geschichte hat bei uns Tradition. Die Ortsgruppe Bühl
des Historischen Vereins für Mittelbaden wurde schon zwei Jahre nach der
Gründung des Dachvereins ins Leben gerufen. Im Gründungsjahr 1912
war das Interesse der Bevölkerung für die Beschäftigung mit der Geschichte
bereits so groß, daß Bühl mit 73 Mitgliedern auf Anhieb die größte
Ortsgruppe des Historischen Vereins wurde. Heute zählt die Bühler Sektion
gut hundert Mitglieder und kann ein reges historisch-kulturelles
Betätigungsfeld aufweisen, das von Diavorträgen über Exkursionen bis hin
zum regelmäßigen Stammtisch reicht.
Interesse an der Geschichte besteht aber auch über den Historischen Verein
hinaus. Das hat sich in den vergangenen Jahren immer wieder gezeigt: Als
die Burg Windeck, die lange Zeit der Öffentlichkeit verschlossen war, im
Jahr 1990 wieder geöffnet wurde, kamen die Besucher in Mengen. Die
historischen Ausstellungen, die Vorträge und Führungen des Historischen
Vereins oder des Stadtgeschichtlichen Institutes sind immer gut besucht.
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