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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 242
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und von Bamberg gewesen waren. Die Bamberger Lehen umfaßten die
Burgen Mahlberg und Ortenberg, die Vogteien der Klöster Gengenbach
und Schuttern, sowie die Stadt Offenburg101, so daß die Präsenz des deutschen
Herrschers in Mahlberg sehr deutlich den königlichen Machtwillen
in Bezug auf diese Güter zeigt.

Vom Ortenauer Adel war damals, neben Markgraf Hermann V. von Baden,
nur Heinrich von Geroldseck beim König erschienen, der sich fortan als
staufischer Parteigänger erwies und vermutlich mit der Lahrer Tiefburg belehnt
wurde102. Des weiteren waren auch namentlich genannte ministerielles
anwesend, an ihrer Spitze Konrad von Mahlberg, wohl der Burgvogt,
sodann Albert (6) und Heinrich (7) von (Nieder-)Schopfheim, Burkard und
Heinrich von Rödern sowie Friedrich capitaneus de Stouffinberc, der Befehlshaber
der Burg Staufenberg bei Durbach. Mit Ausnahme der Röder103
waren sie alle Dienstleute der Zähringer gewesen, die sich jetzt offensichtlich
dem Stauferherrscher anschlössen und in die Reichsministerialität eintraten
.

Leider ist von Albert (6) und Heinrich (7) von (Nieder-)Schopfheim in ihrer
Eigenschaft als Reichsdienstmannen104 keine weitere Nachricht überkommen
, auch nicht darüber, welche Rolle sie beim Zusammenbruch der
staufischen Stellung in den Jahren 1246-1250 spielten, der gerade auch in
der Ortenau zu heftigen kriegerischen Auseinandersetzungen geführt hat105.

Die „Ritter von Schopfheim" im 13. und 14. Jahrhundert

Von diesem einschneidenden Ereignis scheint zumindest die Existenz der
(Nieder-)Schopfheimer als Familie unberührt geblieben zu sein, die seit
1255 mit dem miles Albert (8) von Schopfheim wieder in den Quellen erscheint106
. Er, der wegen des großen zeitlichen Abstandes zu Albert (6)
wohl von diesem zu unterscheiden ist, hatte damals Streit mit dem Breisgau
-Kloster St. Trudpert wegen dessen Gütern in Ichenheim, von denen er
Gefälle aufgrund der Vogteirechte beanspruchte. Der St. Trudperter Besitz
in Mortunowa in Ichinhen ist bereits im Jahr 902 und dann wieder im 12.
Jahrhundert belegt107. Unbekannt ist die Herkunft dieser Vogtei in den
Händen Alberts (8), die jedoch auf die Zähringerzeit zurückgehen und von
den Herzögen ihren (Nieder-)Schopfheimer Ministerialen übertragen worden
sein könnte, so wie auch deren Dienstleute von Staufen St. Trudperter
Vögte gewesen sind108.

Albert (8) von (Nieder-)Schopfheim ist noch weiter nachzuweisen, als
Zeuge (1259), Bürge und Schiedsrichter (1259 und 1263), vor allem in

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