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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
74. Jahresband.1994
Seite: 660
(PDF, 127 MB)
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nach 1972 und auch seiner Funktion für
das Umland wünschen. Einmal würde
man wieder zu der umfassenderen Schilderung
des ersten Bandes zurückkehren.
Zum anderen käme dadurch auch die Bedeutung
Lahrs nach außen, auch als frühere
Bezirks- und Kreisstadt zum Ausdruck.
Auf das Beispiel von Oberkirch sei hierbei
verwiesen.

Insgesamt neun ausgewiesene Autor/innen
unternehmen im vorliegenden 3.
Band den gelungenen Versuch, die mit
vielen Problemen beladene und durch vielerlei
Sichtweisen geprägte neuzeitliche
Geschichtsdarstellung dem lesenden Publikum
nahe zu bringen und verständlich
zu machen. Ein kompakter Beginn (S.
15 ff.) behandelt die Oberbürgermeister
der Stadt von 1889 bis 1981. Es folgen
Ausführungen zur Sozialgeschichte der
Stadt (S. 23 ff.), die in eindrucksvoller
Weise durch Schlaglichter aus dem Alltag
(S. 67 ff.) ergänzt und vertieft werden.
Die wirtschaftliche Entwicklung Lahrs im
20. Jahrhundert (S. 45 ff.) erweist den
Ausbau der Industrie bis hinein in die Zeit
des Wirtschaftswunders. Die Schilderung
des Umbruchs im Jahre 1918 (S. 109 ff.)
leitet inhaltlich über in die Darstellung
des Nationalsozialismus in Lahr bis zum
Ende des Zweiten Weltkrieges (S. 114 ff.).
Stellvertretend für diese Zeit sind die folgenden
Abschnitte über Frieda Unger, die
Lahrer Rosa Luxemburg (S. 138 ff.), die
Lahrer Juden (S. 143 ff.), über Ruth Ucko
geb. Ullmann (S. 168 f.) und über die
Kriegsgefangenen und ausländischen „Zivilarbeiter
" (S. 170 ff.) und Karl Weber,
einen Lahrer Gewerkschafter (S. 179 f.),
zu verstehen.

Die neueste Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg
wird im Abschnitt „Lahr unter der
französischen Besatzung" erhellt (S.
180 ff.), wiederum beispielhaft erläutert
durch ein Porträt des ehemaligen Platzkommandanten
Colonel Rene Monnot (S.
207 ff.) und durch einen Abriß der Partnerschaftsgeschichte
mit Dole (S. 211).
Den Abschluß dieses Bandes nehmen

zwei thematische Längsschnitte ein, die
einmal die Geschichte der Parteien (S.
212 ff.) und zum anderen die Darstellung
der Kultur und Schulen (S. 237 ff.) betreffen
. Damit wird auch die für Lahr spezifische
Entwicklung der liberalen Tradition
dargestellt, die im zweiten Band vermißt
wurde.

Auch diesen dritten Band zeichnen eine
ausführliche Zeittafel mit Quellenbelegen
(S. 266 ff.), ein Abkürzungs- sowie ein
Quellen- und Literaturverzeichnis aus.
Der Abbildungsnachweis belegt die gelungene
, zum Schluß in Farbe gehaltene
(S. 258 ff.) Illustration dieses Buches, das
insgesamt durch ein umfangreiches Ortsund
Personenregister (S. 322 ff.) erschlossen
wird und daher auch mit viel Gewinn
und Interesse gelesen werden kann.
In diesem Sinne ist es wichtig anzumerken
, daß der Verlag auf die Möglichkeit
aufmerksam macht, das Gesamtwerk dieser
Lahrer Stadtgeschichte nunmehr zum
Gesamtpreis von DM 98 - erwerben zu
können. Hier kann sich also das Warten
durchaus gelohnt haben. Dr. Dieter Kauß

Ferdinand Mehle: Der Kriminalfall
Kaspar Hauser. 320 Seiten, 32 Abbildungen
, Mörstadt Verlag Kehl 1994
(Historische Zeitbilder Band 6), DM
39,80.

Ferdinand Mehle nimmt das Jahr 1993,
das 160. Todesjahr Kaspar Hausers, zum
Anlaß, die bis heute ungeklärten (und
vielleicht weiterhin unklärbaren) Ereignisse
um die geheimnisumwitterte Gestalt
des Nürnberger Findlings „in ihrem chronologischen
Ablauf zu schildern, „was
nach Kenntnis des Autors zum ersten Mal
geschieht" (Vorwort, S. 11). In der weit
„über tausend Titel" (Vorwort S. 9; im
vorderen Klappentext ist allerdings von
„nahezu zweitausend [!] Titel[n]" die Rede
) umfassenden Kaspar-Hauser-Literatur
fehlen nach Ansicht F. Mehles Schilderungen
, „die das Geschehen auf seinen eigentlichen
Gehalt als Kriminalfall zurück-

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