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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 42
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Offenburg

Das Jahr 1994 wurde überschattet durch den Tod des Vorstandsmitgliedes
der Ortsgruppe Offenburg, Herrn Prof. Dr. Gerhard Silberers. Dieser verstarb
plötzlich am 8. November 1994. Zahlreiche Mitglieder sowohl des
Gesamtvereins als auch der Ortsgruppe Offenburg gaben ihm das letzte
Geleit.

Im Jahr 1994 fanden wieder mehrere Veranstaltungen statt. Sie wurden,
wie in den vergangenen Jahren auch, gemeinsam mit der Volkshochschule
Offenburg und dem Stadtarchiv durchgeführt. Besondere Beachtung fand
der Vortrag von dem Beiratsmitglied Gottfried Wiedemer zur Pfarrkirche
Dreifaltigkeit. Ebenso interessierten sich viele Mitglieder für das Schicksal
der Malerfamilie Henselmann, zu der im Jahre 1994 eine große Ausstellung
in Offenburg gezeigt wurde.

Wichtig war das Engagement des Historischen Vereins im Frühjahr 1994
im Hinblick auf Straßenbenennungen. Die Fraktion der GRÜNEN hatte im
Gemeinderat und in der Presse einen Antrag angekündigt, im Zuge der
Konversion militärischer Einrichtungen auch die Moltkestraße umzubenennen
. Hiergegen wandte sich die Ortsgruppe Offenburg in einer ausführlichen
Stellungnahme. Es schien uns ahistorisch, einvernehmlich getroffene
Straßenbenennungen, die keinerlei anrüchigen Charakter haben (wie
z.B. die Benennung einer Straße nach Gauleiter Wagner etc.) je nach Augenblicksströmung
umzubenennen. Die unter großer Anteilnahme der Bevölkerung
geführte Debatte brachte es mit sich, daß die Moltkestraße in ihrer
Namensgebung nicht verändert wurde. Die neuzubenennende verlängerte
Moltkestraße wurde (im Einvernehmen mit dem Historischen Verein)
James von Moltke gewidmet, während die beiden Brücken über die verlängerte
Moltkestraße nach den Widerstandskämpfern Claus Graf Schenk von
Stauffenberg und Willy Brandt benannt wurden. Es war für den Historischen
Verein eine Freude, daß dies im Einvernehmen mit der ganz überwiegenden
Mehrheit von Gemeinderat und Kreistag vonstatten ging. Die
Ortsgruppe Offenburg empfand dies auch als Anerkennung ihrer
Bemühung, das Erbe des deutschen Widerstandes zu würdigen. Mit den
Kirchen, Gewerkschaften und verschiedenen anderen Trägern fand im Jahre
1994 eine von langer Hand vorbereitete Veranstaltungsreihe statt, die
das Erbe des Widerstandes ins allgemeine Bewußtsein heben sollte. An der
Vorbereitung und Durchführung dieser Veranstaltungsreihe war der Historische
Verein von Anfang an beteiligt.

Dr. Hans-Joachim Fliedner

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