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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 52
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Anschließend stellte der Referent fest, daß es sich bei den prähistorischen
Anlagen im Elsaß um mindestens drei verschiedene Typen handelt. Sie
wurden entweder der topographischen Lage angepaßt oder aber sie wurden
zeitlich verschieden entwickelt. Er gab zu bedenken, daß es auch im
Schwarzwald solche Anlagen gibt, die vom Arbeitskreis nach den entsprechenden
Merkmalen untersucht werden sollten.

Im Laufe des Jahres 94 wurden wieder zahlreiche Exkursionen und Begehungen
, vor allem zu Megalithplätzen und weiteren prähistorischen Objekten
im Mittleren Schwarzwald sowie in den Mittleren Vogesen mit unseren
elsässischen Freunden durchgeführt.

Bereits im Mai hat der Arbeitskreis zu einer Exkursion nach Niedermünster
im Elsaß eingeladen. Dort am Fuße des Odilienbergs stand Monsieur
Auguste Schmitt, Assesseur im Comite-Directeur der Societe des Quatre
Cantons, zu einer Führung bereit. Der ausgesprochen gute Kenner der
dortigen Geschichte, die eng mit jener des Klosters auf dem Odilienberg
verknüpft ist, zeigte zunächst die Ruine der Klosterkirche. Sie wurde im
Jahr 1180 durch Edellinde von Landsberg erbaut und im Jahr 1542 zerstört.

Aber auch die abseitsliegende Kapelle St. Nicolas mit ihrem doppelstöcki-
gen Altar, eine Rarität aus dem 12. Jh., war nicht uninteressant. Doch die
unweit auf einer Bergkuppe liegende Kapelle St. Jacques fesselte die Aufmerksamkeit
des Arbeitskreises noch viel mehr. Denn bei ihr ist noch
heute im Mittelschiff die Felsnase zu sehen, um die sie gebaut wurde.
Diese „Nase" ragt seit ihrer Umbauung über den Fußboden heraus und
scheint eine frühere kultische Bedeutung gehabt zu haben. Denn ihre
Legende und Deutungen lassen auf ein vorchristliches Heiligtum auf dem
höchsten Punkt des Berges schließen.

Im Juli wurden unter der Führung von J. Naudascher die schon länger bekannten
vor- oder frühgeschichtlichen Wallanlagen „Schänzle" und „Tanzbühl
" besucht. Sie liegen hoch über dem Bleichtal, an der Grenze zwischen
der Ortenau und dem Breisgau.

Während es sich beim Schänzle wahrscheinlich um eine befestigte Höhensiedlung
mit Wallanlagen handelt, scheint der sogenannte Tanzbühl eher
kultischen Ritualen gedient zu haben. Darauf weist nicht nur sein Name
und seine Form, sondern schließlich auch Legenden, die diesen geheimnisvollen
Platz umwoben haben.

Es folgte im Laufe des Sommers eine Reihe von Begehungen und Vermessungen
prähistorischer, megalithischer Plätze und vorgeschichtlicher Anlagen
im Schuttertal, im Kinzigtal und auf dem Schwarzwaldkamm.

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