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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 54
(PDF, 147 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1995/0054
Megalithkultur

Altdorf. Im Jahr 1974 hat Rudolf Edelmann aus Altdorf einen Monolithen
gemeldet, der um 1930 auf dem Areal der Gärtnerei Ketterer gefunden
wurde. „Während Arbeiter den Heizraum für das Gärtnerhaus im dort anstehenden
Löß aushoben, stießen sie auf einen Sandstein. Er wurde freigelegt
und glich nahezu einem Würfel mit den Maßen von etwa 2 x 2 x 2 m.
Er war sehr regelmäßig, zeigte aber keine Bearbeitungsspuren oder scharfe
Bruchkanten. Da der Stein aber nicht von der Stelle zu bewegen war, wurde
er von einem herbeigerufenen Steinhauer Stück für Stück gespalten und
die erhaltenen Stücke in das Fundament des Gärtnerhauses geworfen."

Die Gärtnerei Ketterer liegt im Gewann „Hinter den Gärten" auf einem
leicht nach Westen abfallenden Lößrücken, der nur wenig westlich in die
Niederung mit dem Schwemmlöß übergeht. Östlich endet er an dem abgestochenen
ebenfalls steinfreien Lößhügel, auf dem die Altdorfer Kirche
steht. Wie der Monolith und zu welchem Zweck er in den Löß gekommen
ist, läßt sich vorerst nicht rekonstruieren.1

1 Vgl. hierzu auch die folgenden Fundberichte zur Megalithkultur der Ortenau.

Bohlsbach. Dem Mitarbeiter im Archäologischen Arbeitskreis Ulrich Burgert
aus Bohlsbach ist im Frühjahr 1976 eine Steinspitze im Bohlsbacher
Wald, Distrikt Kirchberg, auf einem sonst steinfreien Waldboden mit
Lößunterlage aufgefallen. Da sie auf der Oberfläche lag, schien ihr Antransport
aus dem unweiten Granitmassiv nicht allzulang zurückzuliegen.
Dennoch meldete er seinen Fund weiter und die nachfolgende Untersuchung
erbrachte dann ein interessantes Ergebnis.1

Bei näherer Betrachtung des Steins, fielen seine stark abgerundeten Kanten
sofort auf.2 Im Gegensatz dazu war aber die leicht geschwungene Kante an
der Basis scharf gebrochen und die Basisfläche wies auf einen jüngeren
Bruch an dieser Stelle hin. Daher beschloß man, den Waldboden auf eventuelle
Steinreste, die möglicherweise auf eine Steinspaltung zurückzuführen
sind, zu untersuchen. In der Tat kamen dann nur einige Zentimeter
unter der Waldoberfläche Steinsplitter aus dem gleichen Material zum Vorschein
. Demnach hatte sich der Stein, wahrscheinlich als „Menhirrumpf'
fortgesetzt, bevor er gespalten wurde. Da dieser, wie allgemein üblich,
gleichmäßig und ziemlich lang gewesen sein könnte, ist er möglicherweise
als begehrtes Baumaterial, vor noch nichtallzu langer Zeit einem Steinmetz
zum Opfer gefallen.3

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