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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 79
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1995/0079
1 Vgl. Megalithkultur Oberweier, Anm. 5 und 6.

2 Vgl. Megalithkultur Bohlsbach.

3 Vgl. Naudascher, Die Ottenau, 1974, S. 148-151.

4 Vgl. Megalithkultur Altdorf, Diersburg, Oberweier.

Schwaibach. Auf den Hinweis zu den beiden archäologisch verdächtigen
Namen „Heidenstein" und „Stirnle" wurde im September 1972 der Bergwald
südöstlich von Schwaibach nach behauenen oder geformten Steinen
abgesucht.1 Dabei wurde der Bergkamm „Sommerhalde" von Schwaibach
her in Richtung Lieberkopf bestiegen. Auf dem Sporn der Kammstufe,
zwischen 350 m und 400 m Höhe, ist schließlich ein kleiner Steinhügel mit
einem Durchmesser von ca. 10 m aufgefallen, der den Kamm um ca. 2 m
überragt. Das war also das gesuchte „Stirnle". Da dieses Objekt aber von
dichtem Gestrüpp überwachsen war, umging man es zunächst auf seiner
Nordseite und entdeckte dabei kaum 40 m östlich davon zwei mächtige,
auf dem Kamm querliegende Granitblöcke. Sie liegen parallel dicht beisammen
und haben zusammen die Form eines „Altars" mit Rückwand. Der
vordere Block ist ca. 2,50 m lang und ca. 0,80 m hoch. Er ist in der Mitte
auseinandergebrochen. Der hintere Stein ist nach zwei Seiten etwas abgeschrägt
. In der Mitte ist er ca. 1,80 m hoch und hat drei eindrucksvolle
natürlich ausgewitterte Höcker. Sowohl der vordere als auch der hintere
Block dürften von dem etwa 300 m östlich gelegenen Felstrümmerfeld
sorgfältig ausgesucht und antransportiert worden sein.2 Die so geformten
mächtigen Felsblöcke sind links und rechts von jeweils einem ca. 1 m
großen, runden, kuppeiförmigen Stein flankiert. Vor ihnen liegen zwei weitere
große Steine, die aber nur noch etwas aus der Erde herausschauen.
Diese sicher künstlich gesetzte Felsgruppe wird etwa auf der gleichen
Linie durch ähnlich abgerundete, ca. 1 m hohe Steine, die im Abstand stehen
, fortgesetzt.3

Bei einer weiteren Begehung mit Wissenschaftlern vom Landesdenkmalamt
, Abt. Archäologische Denkmalpflege aus Freiburg, wurde auch das
sogenannte „Stirnle" näher untersucht. Dabei entdeckte man auf seiner
Ostseite eine rechtwinklige Eintiefung von ca. 1 m x 2 m im Steinhügel.
Sie war auf drei Seiten durch aus den Gesteinstrümmern herausragende
mächtige Steinplatten begrenzt. Davor lag ein runder, ebenfalls eingewachsener
Stein, der aber in seiner Mitte eine deutliche Aushöhlung zeigte.
Schon nach oberflächlicher Betrachtung schien der Stein künstlich zu
sein.4

Erst als die gesamte Anlage mit Zustimmung des Waldbesitzers beim Ausbau
eines Wanderwegs unter der Leitung des Försters gesäubert worden

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