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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 87
(PDF, 147 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1995/0087
Bei näherer Untersuchung stellte sich der vermeintliche Schutt als Reste
von einem römischen Terrazzoboden heraus. Noch 1993 hat dann das
Landesdenkmalamt, Abteilung Archäologische Denkmalpflege, die Reste
von einem Ziegel-Splitt-Boden und von einem Schichtmauerwerk freigelegt
.

Nach Abschluß der zweiten Grabungskampagne 1994 waren die Reste der
Heizungsanlage für die Hypokaustenheizung eines kleinen römischen Bads
sichtbar. Auf seine Benutzung wiesen schließlich im Heizbereich der gerötete
Löß als auch große Aschenmengen hin. Es wird vermutet, daß das darüber
gestandene Badegebäude aus einer Mischung von Mauern und Fachwerk
war. Nach den vorgefundenen Keramikscherben dürfte das Bad
schon ab der Mitte des 1. Jh. betrieben worden sein. Das zugehörige
Wohngebäude konnte allerdings bisher nicht gefunden werden.2

J. Naudascher

1 Der Entdecker der römischen Reste, Herr Gerhard Hurst, verständigte u. a. das Landesdenkmalamt
Freiburg.

2 Die Leitung der Grabungskampagne hatte der Grabungstechniker Klaus Hietkamp vom
Landesdenkmalamt, Abteilung Archäologische Denkmalpflege, in Freiburg. Ihm sind
zahlreiche Hinweise zur Ausgrabung zu verdanken.

Wolfach. Bei Baggerarbeiten wurden unweit östlich der katholischen Kirche
eine beachtliche Zahl römischer Scherben gefunden. Neben römischen
Tafelgeschirresten - sogenanntem Terra Sigillata - waren auch Scherben
gewöhnlicher Irdenware dabei, wie sie in der römischen Töpferei von
Lahr-Dinglingen hergestellt wurden.

Eine Nachgrabung von Professor Dr. Ing. Pfefferle mit seinem Team unter
der Grabungsleitung des Grabungstechnikers Klaus Hietkamp vom Landesdenkmalamt
in Freiburg erbrachte allerdings keine Mauerreste, die auf
ein römisches Gebäude schließen ließen. Dennoch ist nicht von der Hand
zu weisen, daß dort auf dem vom Hochwasser geschützten Terrain bereits
in der Römerzeit ein Gebäude stand. Darauf weisen neben früheren römischen
Scherben- und Münzfunden1 möglicherweise auch Säulen- und
Mauerreste hin, die sowohl bei der Erweiterung als auch bei der Renovierung
der Kirche unter dem Kirchenboden gefunden wurden.2

J. Naudascher

1 Der Heimatforscher Josef Krausbeck hat schon mehrfach im Bereich der Kirche römische
Scherben, darunter auch Terra Sigillata, gefunden. Vgl. Münzfundbericht Landesdenkmalamt
, Abtl. Archäolog. Denkmalpflege, Freiburg. „Bei Grabarbeiten wurde

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