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Die Ortenau: Zeitschrift des Historischen Vereins für Mittelbaden
75. Jahresband.1995
Seite: 138
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/ortenau1995/0138
Einleitung

Die Topographie des antiken Baden-Baden und die Lage der Fundstelle
innerhalb der römischen Siedlung

Die antike Siedlung Aquae lag, trotz ihrer unmittelbaren Nähe zur Rheinebene
, eingebettet zwischen den ersten Höhenzügen des Schwarzwaldes.
Von der Oberrheinischen Tiefebene aus war die Siedlung knapp vier Kilometer
oosaufwärts in einem west-ost-orientierten Seitental des Oostales
gelegen, flankiert von den Erhebungen „Batten" und „Merkur" (Großer
Staufenberg) im Norden, sowie dem „Fremersberg" und dem „Iberst" im
Süden. Die Ausläufer der flankierenden Höhen reichen zum Teil sehr nahe
an die Oos heran, wodurch der Siedlungsraum im Talgrund begrenzt ist.
Daneben war die Oosniederung nicht als Siedlungsraum zu erschließen, da
der Fluß noch bis ins 19. Jahrhundert hinein stark mäandrierte (vgl.
Abb. 1) und sein Flußbett beständig änderte. Den eigentlichen Anstoß, in
diesem Gebiet zu siedeln, bildete sowohl in der Antike als auch im Mittelalter
die Existenz der heilkräftigen Thermalquellen. Sie entspringen am
Florentinerberg, einem spornartigen Ausläufer des Battertmassivs.

Die antike Siedlung entwickelte sich in sicherer Entfernung zur Hochwasserzone
der Oos in dem eingangs erwähnten Seitental, dem Rotenbachtal.
Der das Tal durchfließende Rotenbach ist heute im Stadtbereich komplett
kanalisiert und somit gänzlich aus dem Stadtbild veschwunden. An seinen
ursprünglichen Verlauf erinnern gegenwärtig nur noch noch die Baufluchten
der Gernsbacher Straße, der Langen Straße und die des Rotenbach-
gäßchens. Nach dem gegenwärtigen Kenntnisstand liegt der Keim des römischen
Baden-Badens in der Talaue entlang des Rotenbaches. Schon um
die Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert wurden im Bereich der Gernsbacher
Straße bei Kanalisationsarbeiten in der Feuchtbodenzone des alten
Rotenbachverlaufes gut erhaltene Holzbefunde registriert. In den alten
Berichten finden „Balkenlagen und Brandschutt"1, „große angebrannte
Eichen- und Tannenbalken"2 und „ein Holzrost, auf dessen Rollhölzern
(Dm ca. 14 cm mit entsprechendem Abstand) ein Boden von 8 cm starken
Dielen aufgenagelt war"* Erwähnung. Leider erfuhren diese Befunde damals
keine zeichnerische oder fotografische Dokumentation.

Erst geraume Zeit später, in den 80er Jahren dieses Jahrhunderts, kam der
Bereich der Gernsbacher Straße wieder in den Mittelpunkt archäologischen
Interesses4. Bei Ausgrabungen durch das Landesdenkmalamt
Baden-Württemberg kamen 1986 auf den Grundstücken Gernsbacher
Straße 13 und 30 erstmals Holzbefunde zum Vorschein, die mit den Beobachtungen
des späten 19. Jahrhunderts vergleichbar waren. Nach den bis-

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